© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/17 / 21. Juli 2017

Neue Stimme gegen den medialen Linksrutsch
Vergangene Woche erschien die erste Ausgabe des „Deutschland-Kurier“. Die JF sprach mit Chefredakteur David Bendels
Gil Barkei

Herr Bendels, warum braucht die Medienlandschaft hierzulande den „Deutschland-Kurier“?

Bendels: Ich bin davon überzeugt, daß die deutsche Presselandschaft insgesamt ein größeres Spektrum braucht. Es herrscht ein Übergewicht an links ausgerichteten Leit- und Meinungsmedien. Konkret wollen wir mit dem Deutschland-Kurier eine Lücke füllen. Denn es gibt in Deutschland zwar konservative Blätter wie die JUNGE FREIHEIT oder die Preußische Allgemeine Zeitung, aber es gab bisher keine konservative Boulevardzeitung.

Also auch Klatsch und Tratsch?

Bendels: Nein, der Deutschland-Kurier konzentriert sich auf innenpolitische Themen, die der Bevölkerung unter den Nägeln brennen und die bislang von großen Teilen der Presse totgeschwiegen, marginal berücksichtigt oder nur einseitig oder verspätet dargestellt werden. Dazu gehören wichtige Themen wie die Masseneinwanderungskrise – die weiterschwelt, über die aber leider nicht mehr so dezidiert berichtet wird – und deren Folgen wie gestiegene Kriminalität, Verlust der inneren Sicherheit und die Belastung für den Sozialstaat. Andere Themen sind die schleichende Islamisierung, die Bedrohung der Meinungsfreiheit, der EU-Zentralismus oder die verfehlte EU-Finanz- und Wirtschaftspolitik. Wir möchten den Bürgern solche Themen auch mit einem kurzen, einfachen und pointierten Stil näherbringen. Es soll eine Zeitung vom Bürger für den Bürger sein.

Wen konnten Sie denn bisher als Mitstreiter gewinnen?

Bendels: Wir konnten einige namhafte Autoren wie beispielsweise die Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach oder den ehemaligen Bild-Chefredakteur Peter Bartels gewinnen. Daneben werden wir regelmäßig Stimmen aus dem Ausland zu Wort kommen lassen, wie die FPÖ-Nationalrätin Barbara Rosenkranz. Darüber hinaus soll sich das Projekt etablieren und weiterentwickeln. Das heißt, wir möchten auf uns aufmerksam machen und weitere Autoren gewinnen.

Viele andere Medien werfen dem „Deutschland-Kurier“ vor, ein AfD-Blatt und nur eine Werbekampagne für die Bundestagswahl zu sein. 

Bendels: Das sind konstruierte Vorwürfe von einigen Teilen der Mainstreammedien. Erstens: Es gibt keinerlei Verbindungen zur AfD, der Trägerverein als auch der Deutschland-Kurier sind parteipolitisch unabhängig. Zweitens: Natürlich ist die Bundestagswahl für uns von besonderem Interesse, aber das Projekt ist langfristig angelegt. Aber wir freuen uns sehr über die breite Berichterstattung der Konkurrenz. Das ist eine großartige Werbemaßnahme, die wir so gar nicht hätten selbst finanzieren können.

Lief der Start denn dementsprechend gut?

Bendels: Die bisherige Resonanz ist immens und absolut positiv. Wir bekommen viele Zuschriften und Mails. Die ersten Probe-Abos, aber auch Jahres-Abos wurden bestellt. Allein am ersten Tag hatten wir zudem etwa 600.000 Zugriffe auf unsere Internetpräsenz. Das bestärkt uns in unserer Auffassung, daß viele Bürgerinnen und Bürger auf eine konservative Boulevardzeitung gewartet haben.

Die ersten Ausgaben sind gratis. Da stellt sich vielen die Frage, wie sich das Projekt finanziert.

Bendels: Der Deutschland-Kurier finanziert sich durch eine Vielzahl von kleinen und größeren Spenden, die uns zukommen über die mittlerweile 14.000 Unterstützer des herausgebenden „Vereins zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten“.

Keine großen Finanziers im Hintergrund, wie einige vermuten?

Bendels: Ich kann die Mainstreammedien ja verstehen, daß sie eine Geschichte konstruieren und den großen Skandal aufdecken wollen, aber diese ominösen Großspender gibt es einfach nicht.

Sind Sie trotzdem ausreichend ausgestattet? Immerhin prüft der DuMont-Verlag juristische Schritte, da Name und Logo des „Deutschland-Kurier“ dem des „Berliner Kurier“ ähneln sollen.

Bendels: Dieser Ankündigung sehen wir sehr gelassen und amüsiert entgegen, und wir bedanken uns ganz herzlich beim DuMont-Verlag für die großartige Werbung zum Erscheinen des Deutschland-Kurier.

Sprich keinerlei Probleme? Es kursieren Berichte über Attacken auf ihre Internet­seite bereits am ersten Tag.

Bendels: Direkt nach dem Start unserer Online-Präsenz gab es massive Hackerangriffe, die teilweise auch zum Zusammenbruch der Seite geführt haben. Aber mittlerweile hat unsere IT-Abteilung das sehr gut im Griff – auch weil wir darauf vorbereitet waren. Das zeigt wieder mal, daß einige Kräfte daran interessiert sind, die Meinungsfreiheit zu bekämpfen.






David Bendels, ist neben seiner Tätigkeit als Chefredakteur des Deutschland-Kurier auch der Vorsitzende des „Vereins zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten“. Bis zu seinem Austritt aus der CSU Mitte 2016 war der Oberfranke Sprecher der Partei-Basisbewegung „Konservativer Aufbruch“. In der Zeitung schreibt er die Kolumne „Klartext“. 

 www.deutschland-kurier.org

www.rechtundfreiheit.de





Eine Art „Bild“, nur konservativ

Am 12. Juli ist die erste Ausgabe des Deutschland-Kurier erschienen. Die 300.000 Startexemplare wurden in Berliner Bezirken gratis verteilt. Auch die zweite Ausgabe wird diese Woche in ausgewählte Briefkästen in der Hauptstadt geworfen. Danach folgen weitere Großstädte wie Dresden, Stuttgart oder Hamburg. Die genauen jeweiligen Verteilorte bzw. -bezirke werden auf der Internetpräsenz www.deutschland-kurier.org bekanntgegeben. Interessenten können die achtseitige Wochenzeitung für vier Wochen kostenlos zur Probe abonnieren oder gleich für 30 Cent pro Ausgabe zuzüglich Versandkosten ein Jahresabo zu 52 Euro bestellen.