© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/17 / 07. Juli 2017

Medien gegen Donald Trump
Immer noch im Wahlkampf
Thorsten Brückner

Präsidentiell geht anders. Donald Trumps Tiraden gegen linksliberale Journalisten verletzen die Würde seines Amtes. Der mächtigste Mann der Welt muß lernen, gegenüber den Medien souveräner aufzutreten – auch dann, wenn ihm Unrecht getan wird. Moderatoren einen niedrigen IQ vorzuwerfen oder sie öffentlich als „dumm wie einen Stein“ zu bezeichnen, spricht nicht für eine gute Kinderstube. So verhält sich ein jugendlicher Rüpel auf dem Pausenhof. 

Aber auch die Sender CNN und MSNBC haben keinen Grund, sich als Opfer zu inszenieren. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten haben sie es mit einem republikanischen Präsidenten zu tun, der sich wehrt, wenn er angegriffen wird. 

Das linke Amerika will Trumps Wahl auch sieben Monate später noch immer nicht wahrhaben. Anstatt seine Amtszeit fair und kritisch zu begleiten, verfolgen viele Medienvertreter noch immer dieselbe Agenda wie während des Wahlkampfs: Trump mit Dreck zu bewerfen und ihn mit unbestätigten Scheinenthüllungen wie in der Rußland-Affäre zu diskreditieren. Eine Fortsetzung des Wahlkampfs, den Trump nicht nur gegen seine Konkurrentin Hillary Clinton, sondern auch gegen weite Teile des Medienestablishments führen mußte. 

Daß Trump Journalisten, deren einziges Ziel es ist, ihn aus dem Amt zu jagen, wie politische Gegner behandelt, ist da fast folgerichtig.