© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/17 / 30. Juni 2017

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„Demo für alle“ gegen Sexualerziehung

WIESBADEN. Mit einer Demonstration hat das Aktionsbündnis für Ehe und Familie – „Demo für alle“ – am 25. Juni in Wiesbaden gegen den umstrittenen Lehrplan zur Sexualerziehung protestiert. Auf dem Platz vor dem Kultusministerium appellierte die Sprecherin der „Demo für alle“, Hedwig von Beverfoerde, an Kultusminister Alexander Lorz (CDU), den Lehrplan zurückzuziehen. „Wir werden so oft wiederkommen, bis Sie sich bewegen“, sagte sie unter dem Applaus der Demonstranten. Nach Angaben des Veranstalters, der die Teilnehmer gezählt hatte, haben sich 680 Menschen daran beteiligt. Lorz hatte den Lehrplan durch Ministerentscheid im Sommer 2016 in Kraft gesetzt, obwohl sich der Landeselternbeirat und die katholischen Bischöfe dagegen geäußert hatten. Er sieht vor, daß Schüler unterschiedliche sexuelle Orientierungen akzeptieren. Darin sehen die „Demo für alle“ und der Hamburger Verfassungsrechtler Christian Winterhoff Verstöße gegen das Grundgesetz und das hessische Schulgesetz. Die Publizistin Birgit Kelle rief dazu auf, sich offensiv gegen die Sexualität der Vielfalt und die Gender-Ideologie zu wehren. Über 20 Jahre lang habe man die Ideologen einfach arbeiten lassen. In der Folge seien bereits 160 Gender-Lehrstühle an deutschen Universitäten gegründet worden: Damit sollte jetzt Schluß sein. Die CDU in Hessen forderte sie auf, dem grünen Koalitionspartner nicht das Feld zu überlassen: „Das Thema ist zu ernst. Es geht um unsere Kinder.“ Die Leiterin der französischen Bewegung „Demo für alle“, Ludovine de La Rochère, sagte, daß die Politiker, die eine Ehe für Homosexuelle ermöglicht hätten, in vielen Ländern bei den jüngsten Wahlen abgewählt worden seien, nicht nur in Frankreich: „Wir müssen diesen Wahnsinn aufhalten.“ Die von ihrer Bewegung organisierten Demonstrationen in Frankreich zählten teilweise über eine Million Teilnehmer. Die stellvertretende Vorsitzende der „Aktion Lebensrecht für alle“ (ALfA), Cornelia Kaminski, kritisierte, daß an den Schulen zuviel über Sex gesprochen werde. Die Folge sei, daß die sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen zunehme, auch in Hessen. Darin sieht sie ein Anzeichen, daß die schulische Sexualerziehung „im großen Stil versagt“ habe. Der katholische Publizist und Leiter der Aktion „Kinder in Gefahr“, Mathias von Gersdorff, kritisierte, daß die schwarz-grüne Landesregierung an den Schulen den Weg in den Gender-Staat zementieren wolle. Bei einem Zug durch die Wiesbadener Innenstadt riefen die Teilnehmer immer wieder „Vater, Mutter, Kinder, Familie voran!“ sowie „Der Lehrplan muß weg.“ Am Ende bedankten sie sich bei den über 1.000 Polizeibeamten, daß sie für ihre Sicherheit gesorgt hätten. Eine Gegendemonstration des Vereins „Warmes Wiesbaden“ zählte nach Polizeiangaben 400 Teilnehmer. (idea/JF)