Hagen Kunze aus dem sächsischen Döbeln versteht die Welt nicht mehr. Während eines Opernbesuchs in Leipzig bekommt sein an einer Ladesäule angestöpseltes Elektro-Auto einen Strafzettel verpaßt – wegen fehlender Umweltplakette.

80 Euro soll der Musiklehrer und Familienvater dafür zahlen. Dabei hatte er bei der Fahrzeug-anmeldung extra nachgehakt und von der Zulassungsstelle die Auskunft erhalten, sein emissionsfreier Renault Zoe sei selbsterklärend natürlich von dem Ärger um die bunten Windschutzscheibenaufkleber befreit.

Nach einem Widerspruch reduzierte das Ordnungsamt das Bußgeld auf 25 Euro. Gänzlich auf eine Strafzahlung verzichten will es jedoch nicht. Denn im Gegensatz zur anfänglichen Information brauchen E-Autos – anders als Oldtimer – sehr wohl eine grüne Plakette für die Umweltzone.

Auch die Stadt wiegelt ab und erklärt, für Ausnahmeregelungen nicht zuständig zu sein. Immerhin sei das betreffende Immissionschutzgesetz ein Bundesgesetz. Für neue, besser nachvollziehbare Regelungen sei der Gesetzgeber zuständig. Bis dieser reagiert, will Hagen Kunze nicht warten und hat sich nun doch notgedrungen eine Umweltplakette besorgt.