© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/17 / 23. Juni 2017

Identitären-Demo und linksradikale Krawalle in Berlin
Zweierlei Maß
Martina Meckelein

Am Samstag, dem 17. Juni, zogen rund 500 meist junge Demonstranten unter dem schwarz-gelben Banner der Identitären Bewegung durch Berlin. Sie wollten vom Wedding über das Mahnmal des Volksaufstandes 1953 zum Hauptbahnhof. Doch weit kamen sie nicht. Prä- und postpubertierende Salon-Anarchos versperrten ihnen durch Sitzblockaden den Weg. Und was machte die aufmunitionierte Staatsgewalt? Statt die Herrschaften zur Seite zu räumen und das Demonstrationsrecht durchzusetzen, drehte sie Däumchen. Bereits am Nachmittag mußte deshalb der Anmelder der IB-Demo die Versammlung für beendet erklären. Was für ein Gejohle von der linken Seite.

Szenenwechsel: Auch in der Nacht hatten Linksautonome Grund zum Grölen. Mit Steinen, Bengalischen Feuern und Flaschen attackierten sie Polizeibeamte. Die waren zum Schutz der Feuerwehr angerückt, die Brände in der Rigaer Straße, in der Linksradikale Häuser besetzt haben, löschen sollte. Lediglich ein linker Krimineller wurde kurzfristig festgenommen. Berlins SPD-Innensenator Andreas Geisel wirbt für einen „Dialogprozeß“.

Es mag der Berliner Polizeiführung zur Zeit politisch opportun erscheinen, nicht nur mit zweierlei Maß zu richten, sondern auch die eigenen Untergebenen ins Kreuzfeuer zu schicken. Die Politik mag es goutieren, der Bürger nicht. Es ist ein Armutszeugnis.