© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/17 / 09. Juni 2017

Meldungen

Klar bleiben: Prävention gegen das Rauschtrinken

KIEL. Nach dem WHO-Alkoholstatusbericht zählt Deutschland zu den „Hochkonsumländern“. Studien quantifizieren die Anzahl der 18- bis 64jährigen, die in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumierten, auf 37 Millionen. Darunter sind zwölf Millionen, die episodisches Rauschtrinken (mehr als fünf Gläser täglich pro Monat) praktizieren. 70 Prozent der zwölf- bis 17jährigen verfügen über Alkoholerfahrung. Mit dem Programm „Klar bleiben“ testete das Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung bei 4.000 Schülern darum die Aussichten, Alkoholverzicht als soziale Norm durchzusetzen. Die Resultate seien „ermutigend“, obwohl von den Probanden der Interventionsgruppen, die sich für neun Wochen verpflichtet hatten, auf Rauschtrinken zu verzichten, stolze 44 Prozent „rückfällig“ wurden. (Deutsches Ärzteblatt, 16/17). (dg)

 www.ift-nord.de





Bayerns Privatgärten: Ein großer Igel-Lebensraum

HILPOLTSTEIN. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) engagiert sich seit 2015 mit einem „Bürgerforschungsprojekt“ auch für den Schutz des Igels. Wie nötig die Aktion „Igel in Bayern“, an der sich 17.000 Tierfreunde beteiligt haben, ist, zeigt Martina Gehrets erste Zwischenbilanz (Vogelschutz, 2/17). Überlebenschancen habe der nachaktive Insektenfresser auf den mit viel Technik und Chemie bearbeiteten monotonen Ackerflächen Bayerns kaum noch. Zukunft habe der Stachelritter in den Privatgärten, die 140.000 Hektar unversiegelter Flächen umfassen. Zu einem „großen Igellebensraum“ könnten diese dann werden, wenn Gartenbesitzer ihren „Ordnungswahn“ zügeln, auf Spritzmittel, Betonmauern oder Drahtzäune verzichten und sich für Hecken und Pflanzenvielfalt entscheiden. (rs)

 www.igel-in-bayern.de





US-Preis für deutschen Nachwuchsforscher Zell

Los Angeles. Der „Jugend forscht“-Sieger von 2016, Ivo Zell, hat bei der 67. Wissenschaftsmesse „Intel ISEF“ in Los Angeles für seinen Nurflügler den Hauptpreis für Nachwuchsforscher, den mit 75.000 Dollar dotierten „Gordon E. Moore Award“, gewonnen. Der 19jährige Schreinersohn aus Lorch am Rhein griff dabei Ideen von Hugo Junkers und der Gebrüder Horten auf, die von 1933 bis 1944 zu mehreren Versuchsflugzeugen (Horten H I bis V) führten. Die Flugzeuge, die nur aus Tragflächen bestanden und in den USA bis 1950 fortentwickelt wurden, waren schwer manövrierbar. Der passionierte Modellflieger Zell stabilisierte das Flugverhalten mit einer neuartigen Glockenform des Flugzeugs, die zudem bis zu 35 Prozent Treibstoff einspart. Zell will nach dem Abitur Luft- und Raumfahrttechnik studieren. (tw)

 www.societyforscience.org





Erkenntnis

„Die Entwicklung eines Antibiotikums kostet ebensoviel Geld wie die Entwicklung eines Bluthochdruckmittels, ein Antibiotikum nehmen sie eine Woche, ein Bluthochdruckmittel nehmen sie ein ganzes Leben.“

Ulrike Holzgrabe, Pharmazieprofessorin an der Universität Würzburg