© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/17 / 09. Juni 2017

Blick in die Medien
Möbelhaus Maas
Tobias Dahlbrügge

Läßt Heiko „Zensor“ Maas nicht nur kritische Internetkommentare löschen, sondern auch Dinge, die ihm selbst peinlich sind? Maas wohnt seit seiner Trennung von Frau und Kindern bei seiner Freundin, der Schauspielerin und ehemaligen Playboy-Modell Natalia Wörner. Der Online-Möbelhändler Westwing veröffentlichte in seinem Katalog eine „Homestory“ aus der Wohnung des Pärchens. Titel: „So geschmackvoll wohnt das Glamour-Paar“. Die Bunte druckte die Geschichte nach.

Plötzlich war die „Homestory“ aus dem Online-Katalog verschwunden.

Sehr „geschmackvoll“, denn auf den Fotos der Wohnungsausstattung stammen „zufällig“ viele Möbel aus dem Westwing-Sortiment, zum Beispiel sechs Samt-polsterstühle „Manhattan“ zum Stückpreis von 429 Euro oder eine scheußliche Nippesfigur für preiswerte 34 Euro. Der Minister und seine Gefährtin wohnen quasi im Möbelhauskatalog. Bild am Sonntag taxierte den Gesamtwert der Westwing-Produkte auf über 9.000 Euro. „Ganz normal“, erklärte Wörners Sprecherin, das sei in der Branche üblich: Sachleistungen als Honorar. Natürlich werde die Ministerfreundin die Sachwerte ordentlich versteuern.

Doch plötzlich war die Homestory verschwunden, erst aus dem Online-Katalog, dann auch aus dem Internetspeicher. Hat Heiko auf die Löschtaste gedrückt? Wo er das doch mehr oder weniger beruflich tut. Das Möbelhaus erklärte: Man wolle eben „täglich neue und wechselnde Inspirationen“ bieten. Das ist Quatsch, denn ältere Heimgeschichten mit anderen Promis sind nach wie vor verfügbar.

Vielleicht hat Natalia den Deal auch alleine über die Bühne gebracht, als ihr Freund im Büro am neuen Zensurgesetz bastelte, und der war ziemlich sauer, als er abends nach Hause kam und sich über die vielen neuen „Kooperationsgeschenke“ wunderte und ihm klar wurde, daß so etwas medial sicher nicht so gut ankommt. Keine Sorge, Heiko: Ab September interessiert keinen mehr, wie du wohnst.