© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/17 / 26. Mai 2017

Meldungen

Flüchtlinge: Acht Prozent der Deutschen engagiert

Hannover. In fünf Befragungswellen zwischen November 2015 und April 2017 hat das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD die Erwartungen der Deutschen zur Aufnahme von Flüchtlingen untersucht. Das wenig überraschende Ergebnis zeigt, daß die Stimmungslage in den östlichen Bundesländern skeptischer als im Westen ist. „Bemerkenswert ist allerdings, daß hier die Quote der aktuell Engagierten im April 2017 auf 7,7 Prozent gestiegen ist – sie liegt erstmals über der im westlichen Bundesgebiet mit 7,4 Prozent“, lobt die Referentin für empirische Kirchen- und Religionssoziologie, Petra-Angela Ahrens. Eine „breite humanitäre Grundhaltung in der Bevölkerung“ sieht Ahrens auch darin, daß zwar 39 Prozent eine Abschiebung abgelehnter Asylbewerber forderten, allerdings 74,5 Prozent eine weitere Duldung befürworteten, „wenn abgelehnte Asylbewerber bereits eine eigene Existenz in Deutschland aufgebaut haben oder schon mehrere Jahre in Deutschland lebten und gut integriert sind“. (bä)

 www.si-ekd.de 





Unbekannte altdeutsche Schriften entdeckt

ADMONT. Experten um den Wiener Germanistik-Professor Stephan Müller haben in einer Abschrift des ältesten Buches in deutscher Sprache bisher unbekannte althochdeutsche Wörter entdeckt, berichtet die österreichische Nachrichtenagentur APA. Bei der Wort-Überprüfung des im Stift Admont gefundenen „Abrogans“, fiel laut Stiftsbibliothekarin Karin Schamberger auf: „Rund zehn Prozent waren bisher unbekannt.“ Bereits 2012 fand der Handschriftenexperte Martin Haltrich in der Kärntner Klosterbücherei die zwei Seiten des Buches, das nach dem ersten in ihm vorkommenden Wort benannt ist. Es sei ursprünglich ein Wörterbuch, das schwierige lateinische in einfachere lateinische Begriffe übersetzt. In einer dritten Spalte hätten die mittelalterlichen Mönche die deutschen Übersetzungen beigestellt. „Abrogans“ wird als „demütig“ gedeutet; althochdeutsch „dheomodi“. Die jüngst entdeckte und auf etwas 800 n. Chr. datierte, Abschrift des Textes scheine „eine sehr eigenständige Bearbeitung des verlorengegangenen Ur-Abrogans“ zu sein, sagte Schamberger. Es sei aber wahrscheinlich eine jüngere Fassung als das St. Gallener Exemplar, das bisher als älteste der vier bekannten Abschriften gilt. (mp)

 www.science.apa.at





Erste Sätze

Eigentlich wollte ich keine Autobiographie schreiben.

Annemarie Schimmel: Morgenland und Abendland. Mein west-östliches Leben, München 2002





Historisches Kalenderblatt

26. Mai 17: Nach dem zwei Jahre andauernden Germanien-Feldzug präsentiert der römische Feldherr Nero Claudius Germanicus auf einem Triumphzug in Rom die Cheruskerprinzessin Thusnelda, Ehefrau von Arminius, und deren Sohn Thumelicus als seine Siegestrophäen.