© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/17 / 26. Mai 2017

Meldungen

Der „Mittelstandsbauch“ wiegt 35 Milliarden Euro

BERLIN. Die Beseitigung des Mittelstandsbauchs – der überproportionalen Steigerung der Steuerbelastung zwischen 10.000 und 80.000 Euro Jahreseinkommen – würde den Fiskus etwa 35 Milliarden Euro kosten. Das ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 20/17). Bei einem dann linearen Verlauf der Steuerkurve würden Steuerpflichtige mit hohen Einkommen mit etwa 1.600 Euro im Jahr am stärksten entlastet. „Die mittleren Einkommen, die nicht so viel Steuern zahlen, würden nur mit etwa 500 Euro entlastet“, erklärte DIW-Studienautor Stefan Bach. „Die Haushaltsüberschüsse, die in den letzten Jahren aufgelaufen sind, hängen natürlich mit dem starken Anstieg der Einkommensteuer zusammen, weil da die progressive Wirkung stark zugeschlagen hat“, so Bach. Angesichts der Ausgabenzuwächse sehe er keinen großen Spielraum für Entlastungen. Eine vollständige Begradigung der Tarifkurve würde nach früheren Berechnungen zu Steuermindereinnahmen für den Staat von 25 Milliarden Euro führen. Dies würde aber das Problem der „kalten Progression“, heimliche Steuererhöhung durch Lohnzuwächse, merklich mindern. (fis)

 www.diw.de





Mehr als die Hälfte hofft auf Beamtenstatus

Darmstadt. 54 Prozent der Studenten in Deutschland würden sich über eine Verbeamtung freuen. Das ergab eine Umfrage des Leiharbeitsunternehmens Univativ unter 1.023 Studenten. Allerdings würden voraussichtlich nur acht Prozent den Beamtenstatus auch erreichen, erklärte Univativ-Vertriebschef Olaf Kempin. Nur 36 Prozent entschieden sich für sein Studienfach, weil im künftigen Beruf ein hohes Einkommen winke. „Die Studenten wünschen sich vor allem Sicherheit, auch finanziell“, erläuterte Kempin. „Nur die wenigsten machen das Gehalt zur obersten Priorität, die Lebensqualität ist wichtiger. Das Bedürfnis nach möglichst viel persönlicher Freiheit findet im Wunsch nach einer guten Work-Life-Balance und Flexibilität seinen Ausdruck.“ Nur zehn Prozent gaben an, mit ihrer Fachwahl die elterlichen Erwartungen zu erfüllen. (fis)

 www.univativ.com





Zahl der Woche

Mit 146 Internetzugängen pro 100 Einwohner ist Japan digitaler Mobilweltmeister. Es folgen Finnland (139), Schweden (125), Dänemark (124), die USA (122), Estland und Australien (je 116), Südkorea (109) sowie Norwegen (102). Deutschland lag 2016 mit 74 auf Rang 24. (Quelle: www.oecd.org/internet)