© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/17 / 19. Mai 2017

Frisch gepresst

Benedikt XVI. Zum 90. Geburtstag von Papst em. Benedikt XVI. erscheinen nun erstmals seine „fliegenden Pressekonferenzen“ in deutscher Sprache. Sein Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, liefert dazu das Vorwort und erinnert noch einmal an die öffentlichen Begegnungen des Papstes mit den Medien, die ihm vor allem in Deutschland keineswegs immer wohlgesonnen waren. Die Gespräche Benedikts, die er in Spanien zur Verteidigung der christlichen Familie hielt, beim Kölner Weltjugendtag, im postkommunistischen Prag, mit Fidel Castro in Kuba oder als Friedensprophet im Libanon und im Heiligen Land sind geprägt von einer beeindruckenden Tiefe und freimütigen Aufforderung, die christliche Wahrheit zu erkennen. Ob es um die Menschenrechte geht, den Umgang mit den Mißbrauchsfällen, den Dialog mit anderen Religionen oder die Stellung der römisch-katholischen Kirche in einer Welt, die der „Diktatur des Relativismus“ frönt: Immer sind es Grundsatzaussagen, klar umrissen, scharf formuliert und exzellent begründet. Eine lohnende Lektüre, die dem Leser einen überragenden Kirchenlehrer nahebringt. (W.O.)

Angela Ambrogetti (Hrsg.): Über den Wolken mit Papst Benedikt XVI. Gespräche mit Journalisten. Fe-Medienverlag, Kisslegg 2017, broschiert, 253 Seiten, 12,80 Euro





Fake News. „Lügenpresse“ als Vorwurf an die etablierten Berichterstatter und „Fake News“ als Kritik in Richtung alternativer Medien – selten wurde eine Debatte von zwei derart unpräzise definierten Schlagworten bestimmt. Eingebettet in historische und aktuelle Beispiele sowie in eine Analyse des momentanen Entwicklungsstands der modernen Kommunikation, wagt der österreichische Journalist und ehemalige Chefredakteur der Presse und der Wiener Zeitung, Andreas Unterberger, eine genauere Bestimmung der beiden „Kampfvokabeln“. Gewohnt schonungslose übt Unterberger, der heute den meistgelesenen Polit-Blog Österreichs betreibt, scharfe Kritik an Nachrichtenagenturen und öffentlich-rechtlichen Medien, die linkslastig, staatsnah und manipulativ seien. Diese Tendenzen erodierten das Vertrauen der Bürger in die Medienlandschaft. Unterbergers Buch ist eine Verteidigung der Meinungsfreiheit sowie ein Appell an Politiker und Medienmacher, den aufrichtigen Austausch mit ihren Mediennutzern einzugehen. (gb)

Andreas Unterberger: Zwischen Lügenpresse und Fake News. Eine Analyse. Verlag Frank & Frei, Wien 2017, broschiert, 140 Seiten, 9,90 Euro