© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/17 / 19. Mai 2017

CD-Kritik: Willie Nelson – God‘s Problem Child
Die Welt soll warten
Thorsten Thaler

Anfang voriger Woche wurde er mal wieder für tot erklärt. Auf Twitter verbreitete sich die Nachricht von seinem Ableben: „Willie Nelson ist von uns gegangen. RIP.“ Das inzwischen 84jährige Country-Urgestein wird’s gelassen genommen haben, werden Gerüchte über seinen Tod doch seit Jahren lanciert. Für sein soeben erschienenes Album „God’s Problem Child“ mit 13 neuen Titeln hat Willie Nelson sogar ein augenzwinkerndes Lied darüber geschrieben. Auf „Still Not Dead“ freut er sich seines Lebens: „I woke up still not dead again today / The internet said I had passed away / But if I die and I wasn’t dead to stay / And I woke up still not dead again today.“

Überhaupt zeugt das jüngste Album von der ungebrochenen Schaffenskraft des „Gewohnheitskiffers“ (Musikexpress). In „Old Timer“ blickt er auf ein erfülltes Leben zurück und thematisiert das Älterwerden: „You think that you’re still a young bull rider / Until you look in the mirror and see an old timer.“ Der Vorteil daran sei, heißt es in dem Stück „It Gets Easier“, daß es einfacher werde, „nicht heute“ zu sagen, die Welt solle warten, und nicht mehr Dinge tun zu müssen, die man nicht tun will.

Der letzte Titel auf dem Album, „He Won’t Ever Be Gone“, ist dem im vergangenen Jahr verstorbenen Country-Musiker und Nelsons Freund Merle Haggard gewidmet.

Willie Nelson God‘s Problem Child Smi Col (Sony Music) 2017  http://willienelson.com