© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 16/17 / 14. April 2017

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Geheime Predigten“, JF 15/17

Deutschland vor der roten Linie

„Dem Islam gehört Deutschland“ soll wohl einst ein Imam verkünden und die „Wulffs“ irritieren. Die naive Erklärung eines vom ARD-Journalisten Constantin Schreiber befragten Experten, daß man die Geschehnisse in Moscheen nicht ernst nehme, um diese nicht alle überwachen zu müssen, offenbart das ganze Dilemma, in dem sich unsere politische Klasse bewegt. Unserer politischen Führung fehlt der Visionär, der erkennt, daß wir uns einer roten Linie nähern.

Eckard Stege, Rostock






Zu: „Geht endlich in Rente!“ von Birgit Kelle, JF 15/17

Allerbeste Stimmung

Selten genug passiert es, durch einen Artikel in der JUNGEN FREIHEIT erheitert zu werden. Dank dieser pointierten Darstellung der „Grünen-Wirklichkeit“ erlebte ich den Donnerstagvormittag in allerbester Stimmung. Seit dem „Veggie-Day-Vorschlag“ der grünen Gouvernanten ist mir allein das Wort „Veggie“ so verleidet, daß ich nie einen Artikel kaufen würde, der mit diesem Wort angepriesen wird.

Heidi Körmer, München






Zur Karikatur: „Eingeübte Problemanalysen“, JF 15/17

Gedeon muß gehen

Genial die Karikatur: Muslimische Jungs bedrohen jüdischen Jungen – und unseren „Volkspädagogen“ fallen zum Thema Antisemitismus nur Neonazis ein! Mitte September 2015 war ich mit einer Jüdin bei einem hohen jüdischen Fest in der Synagoge Augsburg. Der Rabbiner predigte von „schwarzen Wolken“, die über die Juden in Deutschland ziehen; den zeitlichen Hintergrund brauche ich nicht zu präzisieren. Derzeit steht die AfD in einem paradoxen Verhältnis zu den deutschen Juden. Einerseits wird sie von offizieller (linker!) jüdischer Seite in unerträglicher Weise diffamiert, andererseits scheint sie an der jüdischen Basis Zuspruch zu erfahren. Kann sich die AfD aktuell als projüdische Partei profilieren, dürfte dies einen positiven Effekt zeitigen, angesichts der Bedrohung durch Schulz (SPD) und durch die Probleme mit Höcke. Grundvoraussetzung hierfür ist der Rauswurf des Antisemiten Gedeon. Selbst wenn Lehrer Höcke „hockenbleiben“ darf, muß Gedeon gehen!

Gottfried Schwank, Oberegg






Zu: „Im Griff des linken Terrors“ von Hans-Hermann Gockel, JF 15/17

Merkels Weg zum Einheitsstaat

Wann begreifen endlich auch die letzten CDU-Wähler, daß Frau Merkel einen linksgerichteten Einheitsstaat befördert? Und wann endlich wird der öffentlich geförderte Linksextremismus, vor allem in den öffentlichen Medien, bekämpft? Wir wollen keinen sozialistisch geprägten Zentralstaat, der die freie Meinungsäußerung verhindert.

Herbert Gaiser, München






Zum „Bild der Woche“, JF 15/17

Arbeiten an der Zeitmauer

Sie zitieren anläßlich des Ernst-Jünger-Symposions den „Waldgänger“. Mir dagegen kam beim Lesen Ihrer aktuellen Ausgabe Jüngers Wort von der „Zeitmauer“, an der es intensiv zu wirken gilt, in den Sinn. In diese Mauer haben Sie wieder Schneisen der Erkenntnis und des alternativen Denkens hineingetrieben. Dabei ergab sich trotz der unterschiedlichen Themen für mich eine interessante Gesamtsicht durch die Autoren Jürgen Liminski, Michael Klonovsky und Thorsten Hinz. Allen drei gelang es besonders überzeugend, in den Nebel der Unwahrheit – der ausgeblendeten Realität in der Darstellung heutiger Politik – ein Stück Wahrheit dagegenzusetzen. Der Erstgenannte führt mit dem Wort von Joseph Ratzinger über den heutigen „Verzicht auf Wahrheit“ die Gültigkeit dieses Themas in seiner allgemeinen Bedeutung ein. Mir fiel dazu noch ein Wort von Solschenizyn ein, der auf die Frage, wie das Sowjetsystem überwunden werden könnte, nur die zunächst schlichte Antwort gab: „Durch Wahrheit.“ 

Den beiden anderen Autoren gelingt es überzeugend, vielleicht weil sie die schmerzhafte Erfahrung der DDR machen mußten, die Lebenslügen der alten Bundesrepublik darzustellen. Aber wie Herr Hinz in seinem Schlußwort darlegt, von allein wird sich das nicht ändern, die politische und diskursive Macht muß das erzwingen. Es müssen also auch alternative Parteien zu den heutigen hinzukommen. Aber es ist schon ein Hoffnungsschimmer, daß Ihre Zeitung durch solche Autoren ihr Niveau in den letzten Jahren verbessert hat und auch immer wieder neue Journalisten, wie neuerdings Nicolaus Fest, dazugewinnen konnte. Also, nur Kurs halten und sich nicht beirren lassen!

Gerhard Scheunpflug, Eutin






Zum Lesereinspruch: „Und es gibt ihn doch“ von Karl-Heinz Müller, JF 15/17

In den Mainstream gefallen

Wir haben auf einer Pegida-Demo Anfang 2016 ein Ehepaar kennengelernt, das extra aus der Schweiz angereist war, um mit Pegida demonstrieren zu können. Das Ehepaar wollte die Energie unbedingt einmal selbst miterleben und fand alles ganz großartig, was dort passierte. Gebucht hatten sie für ein verlängertes Wochenende, drei Übernachtungen in einem Dresdener Hotel. Hier ist der Leser wohl etwas zu sehr auf die lokalen Mainstreammedien hereingefallen. Natürlich drucken diese nur Meinungen von Hoteliers/Wirten ab, die der offiziellen Linie hörig sind. Wir kennen selbst einen Pensionsbesitzer in Dresden. Dieser hat uns noch kein Leid klagen müssen, wegen der angeblich so schädlichen Pegidianer. Die JF hat sich nichts vorzuwerfen.

Kaj Vogt, Freiberg/Sachsen






Zu: „Keine Ehre, wem Ehre gebührt“ von Christian Vollradt, JF 15/17

Politisch korrekte Marschmusik

Gestern erhielt ich das erste Probeexemplar der jungen freiheit. Nach gut vier Stunden hatte ich die komplette Zeitung gelesen, was sonst nicht die Regel ist in meiner freien Zeit. Ich muß sagen: Erfrischend anders als alle anderen gleichgeschaltet und meist antideutsch daherkommenden Medien! Vor allem der Bericht über den deutsch-jüdischen Flieger Wilhelm Frankl hat mir sehr gefallen. Überall in unserem Land werden einem Knüppel in den Weg geworfen, wenn es um das Gedenken an herausragende Patrioten unseres Vaterlandes geht. 

So ist es auch bei der Traditionspflege in der Bundeswehr. Ich war vier Jahre im Spielmannszug des Heeresmusikkorps 3 in Lüneburg als Flötist tätig. Damals wurde bis auf den Badonviller-Marsch alles gespielt. Heute werden Märsche, die im Titel den Bezug auf Treue und Kameradschaft darstellen, entweder nicht mehr gespielt oder bekommen einen neuen politisch korrekten Namen. Zum Beispiel heißt der Marsch „In Freundschaft und Treue“ von Carl Teike, dem Deutschen Marschkönig, jetzt „Hinter dem Schellenbaum“. Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe!

Dietmar Kunen, Plettenberg






Zu: „Aufrufe zur Abgrenzung“ von Mathias Pellack, Martina Meckelein & Christian Rudolf, JF 15/17

Ein Krebsgeschwür zugezogen

Nach Lektüre Ihres Artikels kann es einem nur schaudern, in welch ahnungslosem Zustand sich unser Land beziehungsweise Europa befindet. Das Nichterkennenwollen aller Regierungen, Parteien und der Kirchen, welche Zeitbombe der Islam und damit die hier lebenden Moslems für unsere freie und demokratische Gesellschaft darstellen, ist das eigentliche Versagen der Politiker. Aufgrund der äußeren Steuerung dieser „Religion“ durch die Türkei und Saudi-Arabien haben wir uns ein Krebsgeschwür ins Land geholt, das eines Tages auch hier zu einem Krieg der Religionen führen wird. Hoffentlich sind wir Deutschen dann nicht die Indianer! 

Diese Überfremdung scheint ja von Frau Merkel gewollt; jedenfalls steht hierfür ihre Aussage aus dem Jahr 2010, als sie bereits bekundete, die Deutschen würden sich an noch mehr Moscheen gewöhnen müssen. Es kommt somit zu einer unheiligen Allianz mit Herrn Erdogan, der ja immer wieder seine Landsleute vor jeder Assimilation warnt und somit diesen Staat unterminiert. Da der Islam nicht nur Religion, sondern auch Ideologie ist, wäre hier ein energischer Kampf gegen jede äußere Einmischung erforderlich statt der hier praktizierten Friede-Freude-Eierkuchen-Politik.

Volker Krause, Arnsberg






Zu: „Der Euro war kein Geschenk“ von Dirk Meyer, JF 15/17

Den Militär Draghi vergessen

Leider bleibt hier die aktuelle Rolle der EZB unerwähnt, insbesondere dessen Präsident, der sich zur Verteidigung dieser Währung erklärtermaßen der Bazooka bedient. Ging Ben Bernanke von der Fed noch relativ zivil als „Helikopter-Ben“ (mit der Geldgießkanne) in die Finanzgeschichte ein, geht es bei Mario Draghi sehr viel militärischer zu: Eurofighter!

Michael Ellwanger, Hof/Saale






Zu: „Parteien, Verbände, Personen / ‘Bremer Erklärung’“, JF 14/17

Nicht mehr im Namen des Volkes

Vielleicht ist den mehreren hundert Juristen entgangen, daß es in Deutschland schon seit langem keine „lebenslängliche“ Freiheitsstrafe mehr gibt. Lebenslänglich bedeutet heutzutage oftmals nur 15 Jahre Freiheitsstrafe. Und diese ist für einen Mord wenig genug! Nur wenn das Gericht eine besondere Schwere der Schuld attestiert, kann der Täter länger in Haft gehalten werden, oder wenn von einem Intensivtäter ausgegangen werden muß, der wieder rückfällig wird. Überhaupt hat sich unser Rechtssystem völlig fehlentwickelt. Das Opfer wird begraben, und die Judikative widmet sich ganz dem „armen“ Täter. Schlechte Kindheit, prügelnder Vater, alkoholkranke Mutter usw., und schon wird der arme irregeleitete Mensch vom Täter zum Opfer. Und wenn es sich bei denen auch noch um bedauernswerte Kriegsflüchtlinge handelt erst recht. Sind ja alle traumatisiert, und da kann es schon mal sein, daß eine junge Studentin einem solchen zum Opfer fällt. Da muß man Milde walten lassen. 

Auf der anderen Seite zerrt man Greise vor den Kadi und klagt sie wegen Beihilfe zum Mord an, weil sie in einem KZ die Buchhaltung erledigten und dies in einem totalitären System und im Krieg. Den Mordparagraphen abzuschaffen, nur weil er aus der NS-Zeit stammt, ist keine hinreichende Begründung. Die Unterscheidung zwischen einem Totschläger und einem Mörder ist durchaus gerechtfertigt. Für mich beweist diese „Bremer Erklärung“, daß sich sehr viele Juristen immer weiter von der Meinung des Volkes entfernen, in dessen Namen Urteile gefällt werden.

Reinhold Sauer, Böblingen






Zu: „Ausforschen, isolieren, mobben“ von Martina Meckelein, JF 14/17

Erschreckend offiziell

Nach meiner subjektiven Erfahrung gibt es dieses Treiben, unbeeindruckt von der Wende, mit diversen Akteuren seit DDR-Zeiten bis heute. Neu und vor allem erschreckend ist, mit welchem Aufwand und mit welcher Selbstverständlichkeit da ans Werk gegangen wird, wenn etwa schon die Anleitungen dazu veröffentlicht werden. In der DDR wußte man dagegen noch, daß das Unrecht ist und machte es nicht öffentlich. Bleiben Sie an dem ganzen Thema dran, sonst wird dieses teuflische Treiben nie enden!

Jörn Brockmann, Ribnitz




Wie in der ehemaligen DDR

Der Bericht ist äußerst aufschlußreich, denn ich hatte Gelegenheit die Verhältnisse in der DDR als Vertreter der BRD von 1963 bis zum Ende des Ostblocks in internationalen Normungsgremien der Fachrichtung Elektrotechnik kennenzulernen. So bekam ich hautnah mit, welchen politischen und praktischen Schwierigkeiten die hervorragend ausgebildeten Kollegen aus der DDR ausgesetzt waren. Beim Besuch der Leipziger Messe Mitte der sechziger Jahre beobachtete ich am Stand mit der Überschrift „Internationale Presse“ einen jungen Mann, der eine westliche Zeitung kaufen wollte. Er mußte unverrichteter Dinge gehen.Bei einem Aufenthalt kürzlich in Bad Füssing stöberte ich im Kurhaus durch den Lesesaal – es erinnerte mich an das geschilderte Erlebnis in Leipzig. 71 Zeitungen der Einheitspresse!

Udo Knau, Minden






Zu: „‘Wenn der Dialog endet, können wir alle einpacken’“, im Gespräch mit Dunja Hayali, JF 13/17

Nicht kritisch genug nachgehakt

Ich bin enttäuscht von dem Interview(er). Welch ein harmloser Umgang. Frau Hayali kann sich als tolerante und faire Journalistin präsentieren. Doch wer den ZDF-Bericht über Erfurt gesehen hat und das eher nicht sprachgewandte Publikum kennt, weiß, warum auch sie zur „Lügenpresse“ gezählt wurde. Die Fragestellungen brüskierten die Demonstranten, überforderten sie und trieben sie in die Enge. Frau Hayali war nicht wirklich an den anderen Meinungen, sondern an der Bestätigung ihrer eigenen interessiert. Mit der angeblich zufälligen Dankesrede und dem an alle gerichteten Mäßigungsapell waren doch in Wirklichkeit die „rechten Populisten“ gemeint, hat sich Frau Hayali doch in dieser Art auch in anderen Sendungen so geäußert. So bleibt für mich der Eindruck, daß die JF Frau Hayali hofiert hat, um sich mit einem besonderen Interviewpartner zu schmücken.

Detlef Rode, Reurieth




Höchste Zeit, sich auszutauschen

Daß das Interview mit der Journalistin Dunja Hayali derart lebhafte Reaktionen ausgelöst hat, zeigt, daß es höchste Zeit ist, wieder ins Gespräch zu kommen. In der Tat ist zu beobachten, daß spätestens seit 2015 mit der Flüchtlingswelle der Trend zur Selbstisolation in allen politischen Lagern sich erheblich verstärkt hat. Gerade deshalb gilt es, wieder miteinander zu reden und gute Argumente auszutauschen. Demokratie kann nur gedeihen, wo eine gute Debatten-Kultur selbstverständlich ist. Da müssen wir wieder hin, und zwar so schnell wie möglich.

Detlef Moll, Waldbröl