© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/17 / 07. April 2017

Leserbriefe

Zu: „Wenn der Terror zum Alltag wird“ von Michael Paulwitz, JF 14/17

Ständig bepöbelt und bedroht

Auch wenn ich schon seit vielen Jahren – vor der Migrationskrise! – immer wieder Schlimmes durch Muslime in Deutschland mitmachen mußte, bestand mein Weltbild trotzdem zum Großteil daraus, in einer freiheitlichen Demokratie zu leben: als Schwuler, als wiedergeborener Christ und als bürgerlich-konservativ ausgerichteter Demokrat. Diese freiheitliche Demokratie, so dachte ich, würde es mir ermöglichen, frei, unbehelligt und ohne Gewalt erleiden zu müssen mein Leben individuell leben zu können, ganz so, wie alle anderen Menschen. Das hat sich in letzter Zeit erschreckend schnell geändert: Ich muß jeden Tag erleben, wie ich vor allem wegen meiner Homosexualität und auch wegen der bloßen Tatsache, daß ich Deutscher bin, schikaniert, angepöbelt, bedroht und geschlagen werde – einzig und allein durch durch Moslems. 

All den Haß könnte ich noch ertragen, erführe ich wenigstens den Schutz und die Hilfe der etablierten Parteien, die Deutschland politisch maßgeblich gestalten. Aber anstatt mich und viele andere Schwule, denen es ähnlich ergeht, zur Seite zu stehen, denunziert und diffamiert man auch uns in diesen Tagen als „rechtsextremistisch“, „rassistisch“, „fremdenfeindlich“ oder „islamophob“, weil wir es wagen, das in der Politik phantasierte Bild eines schönen, europäisch-aufgeklärten Islams zu hinterfragen. Man verkehrt das Opfer zum Täter, während der Täter entschuldigt und oft freigesprochen wird. 

Und als wäre die Beschimpfung seitens der etablierten Parteien nicht schlimm genug, werden wir auch noch für „homophob“ erklärt, wenn wir die sogenannte „Homo-Ehe“ und das Adoptionsrecht für Homosexuelle ablehnen, denn auch solche Stimmen gibt es unter uns Schwulen und Lesben. Nicht jeder findet die grenzwertige Pro-LGBT-Politik des LSVD oder der links-grünen Parteien einschließlich der CDU gut und wünschenswert. Als Christ, Demokrat und Schwuler bin ich durch die etablierte Politik verraten und regelrecht für vogelfrei erklärt worden.

Chris Meissner Seebach, Frankfurt am Main






Zur Meldung: „Fast 9.000 illegale Einreisen seit Januar“, JF 14/17

Kein Staat versorgt derart Fremde

Wenn jemand illegal nach Deutschland einreist, erhält er (früher oder später): Wohnung, Sozial- und Krankenversicherung, Unterhalt und Kindergeld, Mietzuschuß, kostenlose Bildung und Gesundheitsversorgung, die Ausstellung offizieller Dokumente nebst Dolmetschern, bei Straftaten humane (unverständliche) Gerichtsurteile und – bei ohnehin nur seltenen Abschiebungen – großzügige finanzielle Hilfen. All das kostete 2016 mindestens 23 Milliarden Euro. Kein Staat leistet eine derartige, unglaubliche Vollversorgung für Fremde – finanziert von dem Steuergeld seiner Bürger, das dem Staat anvertraut worden ist, etwa für Bildung, Infrastruktur und ein gesichertes Sozial- und Rentensystem.

Manfred Walla, Bochum






Zu: „Gefriertruhe für ein Linsengericht“ von Jan von Flocken, JF 14/17

Elfenbein auch ohne Elefanten

In Ihrem Beitrag über den Erwerb Alaskas durch die USA bemerkt der Autor etwas spöttisch, der damalige amerikanische Außenminister Seward habe seinerzeit im US-Senat von „wunderschönem Elfenbein“ aus Alaska geschwärmt, ohne zu erklären, „wo die dazugehörigen Elefanten herkommen sollten“. Ihrem Autor scheint unbekannt zu sein, daß Elfenbein auch aus Walroß-Eckzähnen herstammen kann. Und Walrösser gibt oder jedenfalls gab es im Norden des amerikanischen Kontinents!

Konrad Hopf, Lindenberg






Zur Meldung: „Köln: Bericht prangert Behördenversagen an“, JF 13/17

Die Straftäter sitzen in Berlin

Es ist mal wieder typisch, die Polizei und Behörden für die Vergewaltigungsserie fremdländischer Männer an deutschen Mädchen und Frauen verantwortlich zu machen. Erstens gab es für diese Tat keinen Präzedenzfall, zweitens hätte mal damals ein Polizist es wagen sollen, sich in dem „toleranten“ Köln negativ über ausländische Straftäter zu äußern. Derjenige Beamte hätte noch gleichentags Ärger mit seinem Dienstherren bekommen. Erst Tage später, als nichts mehr zu verheimlichen ging, durfte offiziell und „abgesegnet“ von ausländischen Straftätern gesprochen werden. Dabei sind die wahren Schuldigen noch heute frei – sie sitzen in Berlin.

Manfred Hemmersbach, Köln






Zu: „Kampfansage mit Holzkreuzen“ von Lukas Steinwandter, JF 13/17

Kulturfremd und geistlich taub

Als gebürtige Erfurterin bin ich über den hier geplanten Bau einer Moschee erschüttert. Wenn ich auch die Stadt schon 1949 verlassen mußte (Probleme meines Vaters mit der damaligen russischen Besatzung), ist und bleibt Erfurt meine Heimat. 742 erstmals durch Bonifatius erwähnt, ist es über Jahrhunderte einer der bedeutendsten Orte im politischen Leben des Deutschen Reiches (Königspfalz, Reichstage) und geistiges Zentrum (Gründung der Universität 1379), an dem sich deutsche Geistes- und Glaubensgeschichte abgespielt hat: Meister Eckhart, der ab 1277 hier studiert hat, später Prior des Dominikanerordens wurde und viel für das Glaubensleben gewirkt hat (Erfurter Reden), später dann Martin Luther. Die vielen historischen Bauwerke der Stadt (Dom und Severikirche, alte Synagoge, die herrschaftlichen Gebäude der Renaissance, mittelalterliche Fachwerkbauten, Krämerbrücke, Klöster, Kirchen) zeugen noch heute von der Kultur, die hier entstanden und gelebt worden ist. 

Wie kulturfremd und geistlich taub müssen die Verantwortlichen in Erfurt sein, wenn sie den Willen der Bürger in diesen hochsensiblen Belangen ignorieren und ihnen ein Bauwerk zumuten, das diese nicht haben wollen, weil der Islam für uns eine immer noch fremde Religion ist und wohl auch bleiben wird. Der Protest der Gegner, der sich gegen die moslemische Land- und Einflußnahme richtet, ist mehr als berechtigt und seinem Wesen nach harmlos. Selbst wenn das Aufstellen von Holzkreuzen Eigentumsrechte verletzt, so handelt es sich um eine vorübergehende Aktion. Die geplante Moschee dagegen bleibt dauerhaft und wird eine sehr viel größere Verletzung sein, nicht nur für die Bürger Erfurts, sondern aller, die ernsthaft den wiederholt erlittenen Kulturverlust beklagen.

Sigrid Staubert, Waddeweitz






Zu: „Ein Volkskönig gegen Hitler“ von Michael Heinz, JF 13/17

Mein Vater war der Chefarzt

Dieser Beitrag ist sehr interessant. Ein Detail erlaube ich mir hinzuzufügen: Wilhelm Prinz von Preußen wurde, wie Sie schreiben, schwer verwundet in das Feldlazarett Nivelles eingeliefert. Chefarzt dieses Lazaretts war damals mein Vater, Dr. Adolf Hilgenfeld. Einen Tag vor dem Tod hat ihm mein Vater auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen und ihm dabei gesagt, daß ihm der Führer baldige Genesung wünsche. 

Ich bin mir sicher, daß Hitler klar war, daß Wilhelm alsbald an der Verwundung sterben würde. Um weitere Angriffe auf sich aus Wilhelms Umgebung zu vermeiden und zugleich den alten Kaiser Wilhelm II. zu beruhigen, hat er deshalb die ehrenhafte Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz schnell veranlaßt. Und natürlich hat er auch den großen Trauerzug in Potsdam zugelassen, bei dem auch mein Vater dabei war. 

Mein Vater hat uns damals davon geschrieben und auch ein Foto von der Verleihung geschickt. Das ist mir in Erinnerung geblieben.

Martin B. Hilgenfeld, Bad Nauheim




Andere Reihenfolge

Meinen besten Dank für Ihren Artikel über Prinz Wilhelm von Preußen, der sogar mir als Preußenverehrerin neue Erkenntnisse vermittelt hat. Leider ist Ihnen bei der Bildunterschrift ein Fehler unterlaufen: Richtig ist (v.l.u.r.): Prinz Hubertus (1909–1950), der Kronprinz, Prinz Wilhelm (1906–1940) und Prinz Friedrich (1911–1966). Prinz Wilhelm sieht der Kronzprinzessin Cecilie sehr ähnlich, Prinz Hubertus – wie deutlich zu sehen – dem Vater.

Beata Ziemer, Berlin






Zu: „Der Fels“ von Mathias von Gersdorff, JF 12/17

Hiesige Oberhirten – Fehlanzeige

Offene Worte und ein klares Bekenntnis zur katholischen Lehre, wie es Kardinal Sarah furchtlos ablegt – so etwas würde man sich auch von den kirchensteuerfinanzierten deutschen Oberhirten wünschen. Aber die gehen lieber auf die AfD los, fordern die Katholiken auf, diese Partei nicht zu wählen, und es wurde schon mal die Frage aufgeworfen, ob eine Stimme für die AfD nicht eine (vermutlich beichtpflichtige) Sünde sei. Sie belegen damit die einzige größere Partei, die genuin katholische Ziele in ihrem Programm hat (Bekenntnis zur traditionellen Familie, aktivierende Familienpolitik, freie Wahl zwischen Fremdbetreuung oder familiennaher Betreuung der Kinder, ausreichende finanzielle Leistungen für Eltern, eine „Willkommenskultur“ für Neu- und Ungeborene usw.) mit ihrem Bann. Von den etablierten Politikern und Zeitgeistmedien umschlungen zu werden, ist ihnen offenbar wichtiger. Ein Fels wie Kardinal Sarah ist jedenfalls leider weit und breit nicht zu sehen.

Gert Ziegler, München






Zu: „Europa im Wandel“ von Verena Inauen, JF 12/17

An erster Stelle Unabhängigkeit

Hier lese ich über den Vlaams Belang (VB), er setze sich für ein Abtreibungsverbot ein. Im Parteiprogramm wird es sehr wahrscheinlich noch stehen, aber seit mehreren Jahren spricht der VB kaum noch darüber. Der Vlaams Belang ist in erster Linie eine flämische Unabhängigkeitspartei! Er ist zudem kritisch gegenüber Multikulti und der EU.

Dieter Cornelis, Steneke/Flandern






Zu: „‘Einige EU-Staaten können den Aufstieg der Türkei nicht verdauen’“ von Marc Zoellner, JF 12/17

Türkei am Scheideweg

Es ist nicht lange her, da mißbrauchte Erdogan seine Macht als Ministerpräsident, um Ermittlungen gegen seinen Sohn zu verhindern, indem er den befaßten Polizisten und Staatsanwälten den Fall entzog und so die Einstellung des Verfahrens erzwang. Das war wohl einem Großteil der Türken nicht genug, nun wollen sie ihm durch eine Verfassungsänderung noch mehr Macht verleihen, inklusive Todesstrafe. Es scheint, als sei Erdogan das Schicksal seines Landes bestenfalls zweitrangig. Bewirkt doch sein Verhalten den Niedergang eines besonders wichtigen Wirtschaftszweiges, des Tourismus. Die Beleidigung seiner potentiellen, bisher treuen Touristen beziehungsweise von deren Heimatländern sind ein Todesstoß gegen die eigene Tourismusindustrie. Einem Hotel mit nur halber Auslastung fehlt das Geld für notwendige Renovierungen und Modernisierung, ein halbvolles Fährschiff fährt mit Verlust. Die Nachbarstaaten profitieren langfristig. Investoren halten sich zurück, die Währung ist im Sinkflug. Die Auswirkungen sind noch Jahre verheerend, zweistellige Milliardenverluste für ein Land, dessen Bonität ohnehin am Ende ist. Dabei hätte Erdogan niemals eine Mehrheit für sein Präsidialsystem. Er hat seine Widersacher zum Schweigen gebracht, zahlreiche Kritiker und Journalisten eingesperrt und den Rest so eingeschüchtert, daß er jetzt dasteht, als wäre er der absolute Heilsbringer für die Türken. Wer kein Freund Erdogans ist, ist sein Feind und damit automatisch Staatsfeind. Viele Türken sind stolz: „Erdogan hat es dem Westen gezeigt, die werden das so schnell nicht wieder vergessen.“ Da haben die Türken recht. Ob es ihnen dann aber noch recht ist?

Günter Mangold, Gargnano/Italien






Zu: „Knapp daneben / Sprachliche Brücken bauen“ von Karl Heinzen, JF 12/17

Das alles ist Deutschland

Falls die EU nicht in Kürze zusammenbricht, sollte Deutsch als maßgebliche Amts- und Verkehrssprache der EU eingeführt werden, denn es hat bei weitem die größte Verbreitung in der EU. Neben Deutschland und Österreich ist es auch in Luxemburg, in Südtirol, im Elsaß, im kleinen deutschen Sprachgebiet Belgiens und ein wenig in Lothringen verbreitet. Des weiteren wird es in den Niederlanden, in Flandern und in Osteuropa aus kultureller Affinität oft gesprochen, in letzterem auch durch viele Wanderarbeiter und in Südeuropa durch viele ehemalige Gastarbeiter.

Wolfgang Richter, Staudernheim






Zu: „Europa fehlen die Eier“ von Verena Inauen, JF 11/17 & dem Leserbrief hierzu von Helmut von Brandis, JF 13/17

Verroht und extrem gefühlskalt

Wer einmal das zweifelhafte „Vergnügen“ hatte, einer Kastration beiwohnen zu dürfen, dürfte darüber anders denken – wenn er nicht völlig verroht oder extrem gefühlskalt ist. Die Tiere werden in nahezu allen Ländern der Erde wie vor 4.000 Jahren gefesselt, zu Boden geworfen oder in enge Boxen getrieben, worauf dann irgendein „Cowboy“ ohne jegliche schmerzlindernde Maßnahmen das blutige Handwerk beginnt. Mir ist jedenfalls bei den Schmerzensschreien der Tiere der Appetit auf derlei „Delikatessen“ gründlich vergangen!

Hans-Joachim Neitzel, Cottbus




Tierschutz mit Sloterdijk

Mit diesem gruseligen Artikel über den Verzehr von Stierhoden machen Sie dem Leser kaum Freude, wo ich doch die JF immer als konsequent anständig preise. Bringen Sie besser das Thema Tierschutz! Werfen Sie zuvor einen Blick in den Sloterdijk-Titel „Was geschah im 20. Jahrhundert“ (Seite 126), wo der Autor konstatiert: „tierische Proteine bilden den größten legalen Drogenmarkt, (...) die Monstrosität und abgründige Routine (...) übersteigt jede affektive Bewertung.“

Arthur Schanz, Overijse/Belgien