© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/17 / 07. April 2017

Meldungen

Schrottbus-Denkmal kommt nach Berlin

DRESDEN. Die drei ausrangierten Busse des Denkmals „Monument“ werden vom Dresdner Neumarkt nach Berlin umziehen. Um die drei hochkant aufgestellten Busse des syrischen Künstlers Manaf Halbouni wird sich künftig das Maxim-Gorki-Theater in Berlin-Mitte kümmern, berichtete die Dresdner Morgenpost. Laut einer Sprecherin des Theaters sollen die Busse im November als Teil des dritten Berliner Herbstsalons, der in und um das Gorki-Theater stattfindet, ausgestellt werden. Das Denkmal soll an den syrischen Bürgerkrieg erinnern. Die Original-Barrikade in Aleppo bestand aus Buswracks, die als Sichtschutz vor Scharfschützen aufgestellt wurden. In die Kritik kam das Kunstwerk, nachdem ein Foto nahelegte, daß die Busse in der vom Bürgerkrieg zerstörten syrischen Stadt ursprünglich von der islamischen Terrorgruppe Ahrar ash-Scham errichtet worden waren. Halbouni gab an, mit seiner Nachstellung „eine Verbindung zwischen der Situation der Menschen im Nahen Osten und in Europa“ schaffen zu wollen. Das Denkmal steht seit dem 7. Februar in Dresden. (tb)





CDU-Politiker gegen Nutzung von Embryonen

HALLE/SAALE. Auf Kritik stößt ein Vorschlag von Wissenschaftlern, das seit 1991 geltende Embryonenschutzgesetz aufzuweichen. Das Gesetz verbietet die Verwendung von Embryonen zu Forschungszwecken. Nun haben elf Medizinethiker, Juristen und Philosophen von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina (Halle an der Saale) in einem Diskussionspapier dazu aufgerufen, die Forschung an Embryonen künftig nicht mehr grundsätzlich abzulehnen. Ziel müsse eine eng begrenzte Weiterentwicklung des geltenden Rechts sein. Alles, was medizinischen Fortschritt verspreche, sollte ermöglicht werden. Es gehe um „völlig neue Behandlungsmöglichkeiten genetischer Erkrankungen“. Die Forscher beziehen sich besonders auf „überzählige“ Embryonen, die nach einer künstlichen Befruchtung nicht für die Erzeugung einer Schwangerschaft benötigt würden: „Solche Embryonen, die folglich keine reale Lebenschance haben, sollten nach Meinung der Autoren für die Forschung verwendet werden dürfen, sofern die ‘Eltern’ einverstanden sind.“ Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Berichterstatter für medizinische Ethik der CDU/CSU-Arbeitsgruppe Gesundheit, Hubert Hüppe, lehnte den Vorschlag ab. Die Leopoldina scheue sich nicht, sich für „Menschenversuche“ stark zu machen und das Tötungstabu zu brechen. Daß es um neue Behandlungsmöglichkeiten gehe, sei ein vollmundiges Versprechen. Hüppe: „Auch in bioethischen Debatten der Vergangenheit wurden immer wieder mit großem Pathos teilweise phantastische Heilungsphantasien präsentiert, die später wie Seifenblasen zerplatzten.“ (idea)