© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/17 / 17. März 2017

Aufgeschnappt
Eisernes Kreuz in bunt
Matthias Bäkermann

Frau Oberstleutnant ist momentan der Star. Neben Y – Das Magazin der Bundeswehr, der Bild-Zeitung hat jetzt auch die taz Anastasia Biefang am vergangenen Dienstag eine große Story gewidmet: Grund dafür ist, daß sie sich nach zwanzig Jahren Dienst in der Luftwaffe „als Frau outete“. Die Transsexuelle wechselte nun ins Verteidigungsministerium, um dort als Generalstabsoffizierin „transgender Militärs für den Arbeitskreis homosexueller Angehöriger der Bundeswehr zu beraten“. Damit erfüllt Biefang einen Herzenswunsch ihrer Ministerin Ursula von der Leyen, die zuletzt im Januar einen „Diversity Workshop“ initiierte, wo sie vom Berliner Podium vor dem Eisernen Kreuz in Regenbogenfarben zu militärischen Führungskräften predigte und mehr Toleranz für verschiedene sexuelle Orientierung en und Identitäten einforderte. 

„Ob die Offensive erfolgreich ist, kann niemand so recht sagen“, räumt jedoch die taz ein. Dem ministeriell geadelten „Arbeitskreis“ gehören neben Frau Bifang nämlich nur zwei andere „Soldat*innen“ an. Biefang weiß von 30, fühlt sich aber „theoretisch“ für etwa 1.300 „trans*Menschen“ in der Truppe zuständig, denn laut „externer Studien“ seien mindestens 0,5 Prozent aller Deutschen transsexuell.