© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/17 / 17. März 2017

Innere Sicherheit
Konsequenter abschieben
Jan Timke

Die Zahl der islamistischen Gefährder hat seit 2010 von 131 auf 602 Personen zugenommen, ein Anstieg um fast 360 Prozent. Tatsächlich dürfte die Dunkelziffer noch höher liegen. Während Deutschland früher lediglich Ruhe- und Rückzugsraum islamischer Terroristen war, steht die Bundesrepublik spätestens seit dem Aufkommen des IS im Fadenkreuz der selbsternannten Gotteskrieger. Es grenzt deshalb fast an ein Wunder, daß 2016 „nur“ fünf Anschläge auf deutschem Boden verübt wurden und weitere fünf vereitelt werden konnten. 

Das dürfte nicht so bleiben. Denn immer mehr Islamisten in Deutschland radikalisieren sich. Für die Polizei sind diese Nachwuchsterroristen, die ihre Taten zumeist nicht umfänglich planen, sondern mit Alltagsgegenständen wie Messern und Äxten begehen, kaum zu lokalisieren. Eine permanente Überwachung von Gefährdern ist personell nicht zu leisten. Und die elektronische Fußfessel hält einen Terroristen kaum davon ab, einen Anschlag zu begehen. Deshalb müssen islamistische Gefährder konsequent aus Deutschland abgeschoben werden. Liegen Abschiebehindernisse vor, sind die betroffenen Ausländer unbefristet in Haft zu nehmen.






Jan Timke ist seit 2008 für die Bürger in Wut (BIW) Abgeordneter in Bremen. Zuvor arbeitete er als Polizeibeamter im BKA und bei der Bundespolizei.