© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/17 / 10. März 2017

Meldungen

Ägypten: Hellenistische Symbole adaptiert

Leiden. Im Jahre 305 v. Chr. avancierte der Diadoche Ptolemaios, ein früherer Feldherr von Alexander dem Großen, zum König von Ägypten und begründete damit die hellenistische Dynastie am Nil. Anschließend soll es dann zum Niedergang der traditionellen Tempelkultur der Pharaonen gekommen sein, weil sich die Priester vehement gegen alles Neue stemmten und so Stagnation verursachten. Dieser These widerspricht nun aber Carina van den Hoven von der niederländischen Universität Leiden. Aus ihren Untersuchungen in den südägyptischen Tempeln von Edfu und Dendera gehe hervor, daß die Priesterschaft keineswegs starr an den traditionellen Gebräuchen festhielt, sondern eine kreative Neudefinition der kulturellen Identität des Landes versuchte (Mitteilung der Universität Leiden vom 21. Februar 2017). Als Beleg hierfür nennt van den Hoven die Hieroglyphenschrift, die zur Zeit der Ptolemäer sehr wohl weiterbenutzt wurde, aber unter Hinzufügung von immerhin 2.000 bis dahin nicht gebräuchlichen Symbolen. (wk)

 www.universiteitleiden.nl/en





Römersäule aus dem Brunnen: Ältere Spuren 

Karlsruhe. Jupiter reitet den Erdgiganten in Gestalt eines „Barbaren“ nieder: Das ist das Motiv an der Spitze der Sandsteinsäule, welche die Römer zu Beginn des 3. Jahrhunderts in der Provinzstadt Lopodunum (heute Ladenburg im Rhein-Neckar-Kreis) errichteten und die dann gleich zweimal hintereinander von einfallenden Alemannen umgestürzt wurde. Bei der letzten Attacke landete das Kunstwerk um 260 n. Chr. in einem Brunnen, aus dem es erst 1973 wieder ans Tageslicht kam. Seitdem wundern sich die Historiker darüber, wie sehr Jupiter doch dem keltischen Gott Taranis ähnelt. Hat hier vielleicht jemand versucht, die Götterwelt der Römer und der von ihnen Unterworfenen anzugleichen? Um Genaueres zu erfahren, erstellten Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie jetzt Digitalscans der Säule zur Sichtbarmachung von deren Feinstrukturen (Mitteilung des KIT vom 17. Februar 2017). Daraufhin konnten sie die ursprüngliche Weiheinschrift entziffern – welche aber auch keine Antworten lieferte. (wk)

 www.kit.edu





Erste Sätze

Der historische Roman steht in der Gegenwart stark im Mittelpunkt des literarischen Interesses.

Margot Braun: Ernst Wicherts Roman „Der Große Kurfürst in Preußen“. Ein Beitrag zur Geschichte des historischen Romans im 19. Jahrhundert, Würzburg 1940





Historisches Kalenderblatt

10. März 1927: Ein halbes Jahr nachdem die Türkei das von der Schweiz übernommene Zivilgesetzbuch (ZGB) eingeführt hatte, wird – erstmals in einem islamischen Staat – eine Ehe zwischen einer muslimischen Frau und einem Nicht-Moslem geschlossen.