© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/17 / 10. März 2017

Meldungen

Neo Rauch: Politik nicht auf der Leinwand

BERLIN. Politik gehört nach Ansicht des Leipziger Malers Neo Rauch (56) nicht auf die Leinwand. „Ich mag die politischen Aktivisten auf dem Felde der Kunst nicht. Sie ist mir hochgradig zuwider, die Attitüde des Kommissars“, sagte der Künstler in einem Gespräch mit der Welt (4. März). Er sei ein politischer Mensch, aber kein politischer Maler. „Ich reflektiere sehr wohl, was geschieht, aber ich bin der Meinung, daß ich meine Leinwände weitestgehend freihalten muß von Anspielungen auf Vorgänge im politischen Raum. Das wären nur lächerliche Versuche, die Malerei der Propaganda oder Agitation aufzuschließen. Und das bekommt der Kunst nie.“ Derzeit läuft in den Kinos die Dokumentation „Neo Rauch – Gefährten und Begleiter“ (JF 10/17). Dafür ließ sich der Maler drei Jahre lang von der Filmemacherin Nicola Graef bei seiner Arbeit begleiten. (tha)





Religionen: Der Islam wächst am schnellsten

WASHINGTON. Der Islam ist gegenwärtig die am schnellsten wachsende Religion der Welt. Sollte diese Entwicklung anhalten, wird der Islam gegen Ende des 21. Jahrhunderts das Christentum zahlenmäßig überflügelt haben. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Meinungsforschungsinstitut Pew Research (Washington) vorgestellt hat. Demzufolge ist der Islam die einzige Religion, die stärker wächst als die Weltbevölkerung insgesamt. Demographischen Schätzungen zufolge wird die Zahl der Menschen auf der Erde zwischen 2010 und 2050 um 35 Prozent wachsen, die Zahl der Muslime hingegen um 73 Prozent. Die Gründe dafür sehen die Forscher des Pew Research Centers vor allem in der hohen Geburtenrate unter muslimischen Frauen. Sie liege durchschnittlich bei 3,1 Kindern verglichen mit 2,3 Kindern bei allen anderen Frauen. 2050 werden laut Studie voraussichtlich zehn Prozent der Menschen in Europa Muslime sein. In den USA werden dann wohl zwei Prozent aller Bürger einen muslimischen Hintergrund haben; damit würden sie das Judentum als zweitgrößte Religionsgruppe in den Vereinigten Staaten abgelöst haben. In Deutschland wird ihr Anteil aufgrund des Asylbewerberzustroms auf gegenwärtig fast sieben Prozent geschätzt. In einer anderen Studie befragte das Institut Menschen nach ihrer Sicht auf neun verschiedene Religionen beziehungsweise Konfessionen. Danach sehen in Europa die Ungarn Muslime am kritischsten: 72 Prozent der Bürger betrachten sie „in unserem Land als eher unvorteilhaft“. In Italien sagten das 69 Prozent, in Polen 66 Prozent und in Griechenland 65 Prozent. Am wenigsten negativ ist die Sicht auf Muslime im eigenen Land in Großbritannien (28 Prozent), Deutschland und Frankreich (jeweils 29 Prozent). (idea/JF)