© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/17 / 03. März 2017

Frisch gepresst

Religiöse Renaissance. Das heutige Rußland scheint oberflächlich betrachtet unreligiös zu sein, doch laut dem Metropoliten Hilarion ist es „dem dritten Rom“ gelungen, das „alte“ traditionelle Weltbild zu beleben. Beweise dafür sind in seinem Buch zu finden. Die Geschichte der orthodoxen Kirche kurz erleuchtend, behauptet Hilarion, daß viele Russen nach dem Zerfall der Sowjetunion nach Religion dürsteten. Gleichzeitig sei heute in Europa das Christentum gefährdet, und der arabische Frühling verursache seinen Untergang im Nahen Osten. Absolute Freiheit, Atheismus, LGBT-Community, Flüchtlingskrise, Legalisierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und ihre Gleichstellung mit der traditionellen Ehe bedrohen nach Hilarion nicht nur die Existenz der Religion, sondern die Institution der Familie und die Zukunft der Gesellschaft. Warum es in Rußland anders sei, erörtert er im zweiten Teil des Buches. Ob der Einfluß der orthodoxen Kirche tatsächlich den Stellenwert als Garant der Traditionen im heutigen Rußland einnimmt, den Hilarion ihr zuspricht, verdient zumindest Zweifel. (ak)

Metropolit Hilarion von Wolokolamsk: Die Zukunft der Tradition. Gesellschaft, Familie, Christentum – Ansprachen und Vorträge. Landt Verlag, Berlin 2016, gebunden, 296 Seiten, 38 Euro 





Bewaffnung. In Zeiten der Masseneinwanderung und dem damit einhergehenden Verlust des subjektiven Sicherheitsgefühls denken immer mehr Bürger an den Erwerb frei erhältlicher Waffen. Das im Kopp-Verlag erschienene Ratgeber-Buch „Freie Waffen“ kann hierbei eine wichtige Entscheidungshilfe sein. Schließlich gibt es nicht die eine Waffe, die für jeden taugt. Je nach körperlicher Voraussetzung eignen sich bestimmte Waffen mehr oder weniger. Der Charme des Buches besteht in dessen Übersichtlichkeit und guter Lesbarkeit. Der Leser muß sich hier nicht durch lange Texte kämpfen. Die einzelnen Waffen werden nach Kategorien getrennt, ihre Benutzung in Infokästen erklärt sowie die Vor- und Nachteile erläutert. Auch auf die gerade bei freien Waffen oft recht komplexen rechtlichen Fallstricke geht der Ratgeber ausführlich ein. Unter dem Strich bleibt nach der Lektüre aber die Feststellung: Freie Waffen vermitteln lediglich die Illusion von Sicherheit. Zur Selbstverteidigung eignen sie sich, je nach Situation, nur bedingt. (tb)

T.C.A. Greilich: Ratgeber Freie Waffen. Kopp Verlag, Rottenburg 2016, broschiert, 124 Seiten, 9,95 Euro