© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/17 / 24. Februar 2017

Frisch gepresst

Im Zerstörungsmodus. Den Selbstmord Adolf Hitlers soll Josef W. Stalin mit der souveränen Bemerkung kommentiert haben: „Die Hitler kommen und gehen; das deutsche Volk bleibt ewig.“ Eduard Huber beschließt mit diesem Zitat seinen Rückblick auf die 25jährige Geschichte der Berliner Republik, die 2015 mit multikulturalistischer Konsequenz in die „Flüchtlingskrise“ mündete. Huber fügt allerdings der zukunftsfrohen Botschaft Stalins noch eine Bemerkung hinzu, die den durchgehend pessimistischen Ton seiner faktenreichen Darstellung abschließend scharf pointiert: Ob das deutsche Volk, das Adolf Hitler überstanden hat, „auch Angela Merkel noch überleben werde, weiß der Himmel. Jedenfalls wird es nicht mehr das Volk sein, das die Welt seit tausend Jahren kennt.“ Eine Aussage, deren Plausibilität aus dem von Huber analysierten „angelsächsischen Zerstörungsmodell“ resultiert, das sich mittels Masseneinwanderung gegen die ethnische und kulturelle Homogenität der europäischen Nationalstaaten richtet und das die globale US-Hegemonie auch im 21. Jahrhundert absichern soll. (dg)

Eduard Huber: Von Morgenthau zu Merkel. Der gerade Weg in den Untergang. Hohenrain Verlag, Tübingen 2016, broschiert, 159 Seiten, Abbildungen, 16 Euro





Lenins Financier. Israel Lasarewitsch Helphand, genauer gesagt das Pseudonym dieses Mannes, Alexander Parvus (1867–1924), fehlte seit 1918 in kaum einer antibolschewistischen Schrift, die versprach, ihre Leser über die „wahren Hintergründe“ der Oktoberrevolution in Rußland zu informieren. Dabei mußte Parvus’ Rolle als eines in deutschen Diensten stehenden Financiers Lenins nicht verschwörungstheoretisch aufgepumpt werden. Denn der durch Devisen- und Waffengeschäfte zu enormem Reichtum gelangte Parvus, der sich bereits als Student im schweizerischen Basel in der sozialistischen Internationale engagierte, agierte tatsächlich als Zentralfigur bei der Vorbereitung des Umsturzes im Zarenreich. Auf der Basis von Winfried Scharlaus heute noch unentbehrlicher Studie über diesen „Freibeuter der Revolution“ (1963) hat Elisabeth Heresch 2000 eine neue Biographie Helphands veröffentlicht, die sie nun fristgerecht zur Erinnerung an das Revolutionsjahr 1917 in unveränderter Fassung noch einmal vorlegt. (ob)


Elisabeth Heresch: Geheimakte Parvus. Die gekaufte Revolution. Herbig Verlag, München 2016, gebunden, 400 Seiten, Abbildungen, 20 Euro