© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/17 / 03. Februar 2017

Meldungen

Schweden: U-Haft für Facebook-Vergewaltiger

UPPSALA. Das Landgericht Uppsala hat Untersuchungshaft für zwei Afghanen im Alter von 18 und 20 Jahren angeordnet, weil sie eine Vergewaltigung live auf Facebook übertragen haben sollen. Die Staatsanwaltschaft benannte mehrere Zeugen, die den Livestream verfolgt hatten, berichtet The Local. Ein 24 Jahre alter Schwede kam ebenfalls in Haft, weil er die Vergewaltigung gefilmt haben soll. Gegen ihn wurde Anklage wegen „unterlassener Meldung einer Straftat“ erhoben. Die Beschuldigten sollen am Sonntag vergangener Woche eine 30jährige vergewaltigt und gefilmt haben. Josefine Lundgren, eine der rund 200 Zuschauer, verständigte schließlich die Polizei. (ls)





Türkei kritisiert Nicht-Auslieferung

ANKARA. Die Türkei hat gegen  eine Entscheidung des höchsten griechischen Gerichts protestiert, acht türkische Soldaten nicht auszuliefern. Das Urteil verhindere, „daß Personen, die aktiv am Putschversuch teilgenommen haben, der auf die demokratische Ordnung in der Türkei zielte“, teilte das türkische Außenministerium mit. Zudem drohte Ankara  damit, den Flüchtlingspakt aufzukündigen. Zuvor hatte Griechenlands höchster Gerichtshof einen Auslieferungsantrag Ankaras für acht türkische Soldaten in letzter Instanz abgelehnt. Die Offiziere waren nach dem gescheiterten Putschversuch im Juli 2016 mit einem Hubschrauber nach Griechenland geflogen. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe. Sie seien lediglich Piloten von Rettungshubschraubern und keine Putschisten. Gleich nach ihrer Landung hatten die Militärs Asyl beantragt, da ihren Angaben nach ihr Leben in der Türkei in Gefahr sei. Über ihren Antrag soll in den nächsten drei Monaten entschieden werden. (ls)





SPÖ und ÖVP raufen sich  zusammen

WIEN. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat die Einigung der Regierungsparteien SPÖ und ÖVP aufs schärfste kritisiert. Es handle sich um ein „schales Kompromißpapier, das wahrscheinlich ohnehin bald wieder zu neuen Streitereien zwischen Rot und Schwarz führen“ werde. Der „einzige echte Neustart“ wären Neuwahlen. Nach langen Querelen hatten sich SPÖ und ÖVP zu Wochenbeginn auf ein Arbeitsprogramm für die kommenden 18 Monate geeinigt. Als „fundamentale Aufgabe“ der Politik sehen die Parteien hierbei die Schaffung und Sicherung von „individuell empfundener Sicherheit“. In Österreich, so das Papier, dürfe es keine Region geben, in der Frauen am Abend Angst haben müßten, auf die Straße zu gehen. Zudem sollten Integrationswilligen Chancen unterbreitet werden. Wer nicht bereit sei, die „Werte der Aufklärung zu akzeptieren“, müsse Österreich „auch wieder verlassen“. (ctw)