© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/17 / 03. Februar 2017

Islam-Verband Ditib
Kein Partner
Hans-Jürgen Irmer

Die Ditib behauptet stets, unabhängig vom türkischen Staat zu sein, also unabhängig von der türkischen Religionsbehörde Diyanet. Aber ist das wahr? Laut Ditib-Satzung ist der Präsident von Diyanet „Ehrenvorsitzender“ der Ditib. Paragraph 11 besagt zudem, daß der Vorsitzende des Beirates der „Präsident des Amtes für religiöse Angelegenheiten der türkischen Republik“ (also Diyanet) ist. Diyanet, mit rund 120.000 Beschäftigten und einem Etat von etwa 1,8 Milliarden Euro, finanziert in Deutschland die Imame in den rund 900 Ditib-Moscheen und gibt Themen für das Freitagsgebet vor.

Deshalb muß die Ditib kritisch betrachtet werden, zumal in ihren Moscheen Christen (Kuffar) ebenso verunglimpft werden wie Juden. Außerdem kommen dort auch Salafisten zu Wort. Ditib-Imame haben im Zuge des „Putsches“ Spitzeldienste für Erdogan geleistet, eine Distanzierung von Erdogans Beseitigung demokratischer Strukturen in der Türkei unterblieb genauso wie die von einem den Märtyrertod verherrlichenden Comic der Diyanet. Schaut man sich ferner die Verbindungen von Ditib-Funktionären zu vom Verfassungsschutz beobachteten islamischen Institutionen an, so wird klar, daß Ditib als verlängerter Arm Erdogans kein Partner für die Erteilung islamischen Religionsunterrichtes sein kann.






Hans-Jürgen Irmer ist hessischer CDU-Landtagsabgeordneter.