© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/17 / 27. Januar 2017

Meldungen

Digitale Intelligenz gegen den Zivilisationskollaps

ZÜRICH. Mit dem Millionenerfolg „Die Grenzen des Wachstums“ (1972) verkündete ein Team um Dennis Meadows (Massachusetts Institute of Technology) für das 21. Jahrhundert den „Kollaps der Zivilisation“. In ihrem Weltmodell errechneten die US-Forscher, daß das Ende wegen der Umweltverschmutzung komme, noch bevor alle Bodenschätze ausgebeutet sein würden. „Geniale Technologien“ könnten den Kollaps nur um Jahrzehnte verzögern. Es helfe allein rechtzeitige und radikale Selbstbeschränkung. Diesen Kurs habe die Menschheit bislang nicht eingeschlagen, wie Meadows nach mehreren Überprüfungen seines Modells konstatiert. Trotzdem geben sich Prognostiker wie Dirk Helbing (ETH Zürich) optimistisch. Heute seien digitale Plattformen denkbar, deren „kollektive Intelligenz“ flexible Lösungen für die so komplexen wie dynamischen globalen Systeme entwickelten und die an Stelle von Meadows zu „einfachem“ Maßhalten träten (Bild der Wissenschaft, 1/17). (ck) 

 www.wissenschaft.de





Eine positive Bilanz: Biberberater in Bayern

MÜNCHEN. In Bayern begann die Wiedereinbürgerung des Bibers 1966, nachdem der letzte „Meister Bockert“ 1867 getötet worden war. Die 120 bis 1982 ausgesetzten Tiere haben sich auf etwa 18.000 Exemplare vermehrt. Diesen Erfolg schreiben der Wildbiologe Gerhard Schwab und der Ingenieur Horst Schwemmer auch dem 1998 etablierten „Bibermanagement“ zu (Anliegen Natur, 1/16). In zeitaufwendigen Kursen seien von der Bayerischen Naturschutz-Akademie 500 Biberberater ausgebildet worden, von denen heute 400 aktiv im Einsatz sind. Ehrenamtlich für Untere Naturschutzbehörden tätig, obliegt es ihnen, die Konflikte zu minimieren, mit denen sich Landwirtschaft, Fischerei und Wasserbau infolge der Rückkehr des Nagetiers konfrontiert sehen. (dg)

 www.anl.bayern.de/





Jakobskreuzkraut: wertvoll, aber gefährlich

MÜNSTER. Für Naturschützer ist Jakobskreuzkraut wertvoll, da viele Insektenarten von dem Korbblütler leben. Doch dessen Alkaloide verursachen tödliche Leberschäden bei Pferden und Kühen, sie können Honig so kontaminieren, daß es bei Menschen zu Leberkrebs kommt. In Schleswig-Holstein expandiert, gefördert vom grünen Umweltministerium, die Giftpflanze auf Flächen der Stiftung Naturschutz. Der Streit eskalierte, da Bauern mobil machen und Imker nach Selbstkontrollen meldeten, zulässige Höchstwerte im Honig seien weit überschritten. Die Landwirtschaftskammer NRW rät, das Kraut unbedingt zu beseitigen. Allerdings helfe die beste Grünlandbewirtschaftung nichts, wenn Nachbarflächen verseucht sind. (top agrar, 11/16). (rs)

 www.landwirtschaftskammer.de





Erkenntnis

„Das Internet bietet in seinen dunklen Verzweigungen Kinderschändern, Drogendealern und Waffenhändlern Unterschlupf – aber auch Journalisten, Künstlern und mutigen Menschen, die in autokratischen Regimes ihre Freiheit nur leben können, wenn sie wissen, wie man verschlüsselt und ohne Identität kommunizieren kann.“

Petra Balzer, Schriftstellerin