© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/17 / 27. Januar 2017

Attacken auf Polizisten
Bloß nicht provozieren
Felix Krautkrämer

In der Berliner Landespolitik herrscht gegenüber der linksextremen Szene seit Jahrzehnten Gleichgültigkeit. Selbst politisch motivierte Gewalttäter genießen weitgehend Narrenfreiheit, wenn sie dem linken Spektrum angehören. Daran ändern auch die jeweilige Zusammensetzungen des Senats – Rot-Rot, Rot-Schwarz oder Rot-Rot-Grün – nicht viel. 

Entsprechend selbstsicher ist das Auftreten der Möchtegern-Revoluzzer und Feierabend-Straßenkämpfer. Wo keine Gefahr droht, ist Gratismut reichlich vorhanden. So läßt sich Feigheit dankbar zum „Aufstand“ und Hinterhältigkeit zum „Kampf für die Freiheit“ uminterpretieren. 

Ein weiteres Beispiel für dieses feige Agieren ist die jüngste Attacke auf Polizisten in der Hauptstadt. Dort griffen Linksextremisten vergangenes Wochenende nachts aus dem Hinterhalt mehrere Einsatzfahrzeuge mit Steinen an. Wohl wissend, daß ihnen dafür wie immer keine Strafe droht. Polizisten bestätigen hinter vorgehaltener Hand, daß es seitens der Polizeiführung nicht gewollt ist, die Täter dingfest zu machen. Und das, obwohl durchaus bekannt ist, wo sich der Großteil von ihnen aufhält. Doch ein Vorgehen gegen die linksextreme Szene ist politisch nicht gewollt. Also lautet die Devise: bloß nicht provozieren. Leidtragende dieser als „Deeskalation“ ausgegebenen Duckmäuser-Taktik sind die Polizisten, die ihren Dienst nicht hinter dem Schreibtisch verbringen.