© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/17 / 20. Januar 2017

Haltungsnote
Billige Rhetorik-Tricks
Christian Rudolf

Keinen Sonntag ohne heilige Messe! Unterstützt eure Pfarrer in der Gemeinde! Betet für eure Eltern, Freunde und Lehrer! Lest zusammen die Enzykliken! Macht euch die Beichte zur Gewohnheit! Pilgert in diesem Jahr nach Fatima! – Solch christliche Wegweisungen für die ihr anvertrauten Schützlinge wären für die Vorsitzende des traditionsreichen Bundes der Deutschen Katholischen Jugend ja durchaus naheliegend und zum Profil gehörend. Warum ist man sonst katholisch, sonst könnte man ja zur Gewerkschaftsjugend gehen! Aber Lisi Maier, Jahrgang 1984, hat völlig andere Themen auf der „Agenda“. Was sie für 2017 umtreibt, ist banaler Natur. Ihr ist „total wichtig“, daß „wir mädchen- und frauenpolitisch vorankommen“ und eine „gute Anti-Rassismus-Arbeit machen“. In einem Zeitungsartikel zerbricht sie sich den Kopf darüber, daß die AfD versuchen werde, „im christlichen Gewässer zu fischen“. Erst beschwört sie wortreich, daß es in der Politik unterschiedliche Auffassungen geben „kann und soll“ – danke! Aber dann doch nicht so unterschiedliche: „Mit Rechtspopulisten kuschelt man nicht, und man fällt auch nicht auf ihre billigen Rhetorik-Tricks rein.“ Anders, Frau Maier: Auf Ihren linksunterwanderten Dachverband sollte keiner mehr hereinfallen.