© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/17 / 13. Januar 2017

Meldungen

Weiße Philosophen aus Lehrplan entfernen 

LONDON. Studenten der Londoner School of Oriental and African Studies (SOAS) haben gefordert, weiße Philosophen weitestgehend aus dem Lehrplan zu entfernen. Dadurch solle der Fokus der Universität auf Asien und Afrika besser vertreten werden, berichtet der britische Independent. Ihm zufolge schlugen die Studenten vor, „das strukturelle und erkenntnistheoretische Erbe des Kolonialismus“ innerhalb der Universität anzusprechen. Es müsse sichergestellt werden, daß der Großteil der in den Kursen behandelten Philosophen aus dem globalen Süden komme. Sollten weiße Philosophen behandelt werden, müsse dies von einem „kritischen Standpunkt“ aus geschehen. Damit solle der koloniale Kontext erkennbar gemacht werden, in dem viele ihrer Werke geschrieben worden seien. Die SOAS ist ein eigenständiges College, das zur University of London gehört. (ls)





Nach Moscheebesuch zum Attentat bereit   

JERUSALEM. Nach dem Terroranschlag mit vier Toten und 17 Verletzten hat das israelische Sicherheitskabinett Maßnahmen beschlossen. Anders als üblich wird Israel den Leichnam des Terroristen aus Ostjerusalem nicht dessen Familie übergeben. Auch beschloß das Kabinett, das Haus der Familie des Attentäters zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu zerstören. Fünf der neun Festgenommenen sind Familienangehörige des vierfachen Familienvaters, der am Sonntag mit einem Lastwagen in eine Gruppe israelischer Soldaten gefahren war. Laut Premier Benjamin Netanjahu deuten alle Anzeichen darauf hin, daß es sich um einen vom Islamischen Staat inspirierten Einzeltäter gehandelt habe. Donald Trumps Pläne, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, hätten ihn radikalisiert, sagte ein Cousin des Täters der Zeitung Israel Hayom. Nach einer Predigt zu dem Thema in seiner Moschee habe er sich zu dem Anschlag entschlossen. (tb)





2016: 28 katholische Seelsorger ermordet 

VATIKANSTADT. Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Vatikan mindestens 28 katholische Priester, Ordensleute und sonstige Seelsorger eines nachgewiesen gewaltsamen Todes gestorben. Die meisten Opfer starben auf dem amerikanischen Kontinent, wie der vatikanische Pressedienst Fides mitteilte. Unter den Ursachen liegen Raubüberfälle an der Spitze. In Amerika wurden 2016 zwölf katholische Geistliche und Seelsorger getötet, in Asien sieben, in Afrika acht und in Europa einer. Am 26. Juli war im nordfranzösischen Saint-Étienne-du-Rouvray der Priester Jacques Hamel von islamischen Terroristen ermordet worden. Im Vergleich dazu wurden 2015 weltweit 22 Seelsorger getötet. (ru)