© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/16 / 16. Dezember 2016

Haltungsnote
Im Bann der grünen Kulleraugen
ThomasFasbender

Nach langer Dürrezeit stürmt wieder ein animierter Cartoon aus Rußland die Charts: „Mascha und der Bär“, die unendliche Geschichte eines Mädchens mit grünen Kulleraugen und eines völlig entnervten Bären. Mit 1,8 Milliarden Youtube-Klicks hat die jüngste Episode den Adele-Musikclip „Hello“ auf die Plätze verwiesen. In acht Sprachen wird „Mascha und der Bär“ übersetzt – wobei die Helden nur selten auf menschliche Worte zurückgreifen – und in über 20 Ländern ausgestrahlt. Fast jede zweite unter den siebenjährigen Chinesinnen kennt die knuffigen Charaktere.

„Mascha und der Bär“ ist die Erfolgsgeschichte des 2008 bei Moskau gegründeten Studios Animaccord. Von Anfang an stand die eine Serienidee im Mittelpunkt – und der Ehrgeiz, vom Start weg auf 3D zu setzen und es mit den ganz Großen aufzunehmen, Pixar und DreamWorks.

Der Geschäftsplan erlaubte den Zeichnern fünf Verlustjahre. Inzwischen liegt der Jahresumsatz bei 300 Millionen US-Dollar. Allein mit Youtube-Werbung verdient Animaccord monatlich 1,5 Millionen. 2015 erhielt die Serie den „Kidscreen“-Preis – den Oscar für die Trickfilmwelt – für die beste Animation.