© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/16 / 16. Dezember 2016

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthma: „Die Angst wächst“, JF 50/16

Verschleierte Statistik

Sogenannte Flüchtlinge und Ausländer sind nicht krimineller als Deutsche, lautet der Tenor der staatlichen Statistik. Meine Meinung ist: „Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!“ Das betrifft auch die kriminellen Übergriffe der Silvesternacht in Köln und anderen Großstädten: Tausende kriminelle Aktionen wie Sexualdelikte, Diebstahl, Körperverletzung und darauf folgende tausendfache Anzeigen gegen unbekannte Afrikaner, junge Männer arabisch-südländischen Typs mit gebrochenem Deutsch laufen ins Leere, da die Täter namentlich nicht bekannt und nicht erfaßt sind und die Ermittlungen umgehend eingestellt werden. Darüber hinaus werden viele Fälle nicht angezeigt, aus Scham, aus Angst vor Rache, oder weil es sowieso nichts bringt. Zudem gibt es immer mehr junge Kriminelle mit Migrationshintergrund und deutschem Paß, die die „Bio-Deutschen“ als „Opfer“, als Menschen zweiter Klasse betrachten. Sie sehen ihr Umfeld als rechtsfreien Raum und bereichern die Statistik „Deutsche Kriminelle“.

Josef Schandl, Velden





Wie viele „Einzelfälle noch? 

Die Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft vom vergangenen Samstag war kaum vorbei, da erschienen schon die ersten Agenturmeldungen in der örtlichen Presse. Einerseits empathielose Mitteilungen über den Fahndungserfolg der Polizei, andererseits sogleich die Aufforderung an die Bevölkerung, die Tat nicht zum Anlaß eines „Generalverdachts“ gegen Flüchtlinge zu instrumentalisieren. Warnungen davor, daß die „Stimmung vergiftet“ würde. Und auch OB Salomon qualifizierte den kaltblütigen Mord an der jungen Frau als den schon berühmt-berüchtigten bedauerlichen „Einzelfall“. Würdigung der hervorragenden Polizeiarbeit, des genialen Zusammenwirkens zwischen Kriminaltechnik und Kriminalistik? Fehlanzeige! 

Stattdessen erweckten die Artikel bisweilen den Eindruck, als wäre es besser gewesen, wenn die Tat unaufgeklärt geblieben wäre, damit sie nicht als „Brandbeschleuniger“ für den befürchteten Generalverdacht gegen Migranten mißbraucht werden könne. Fest steht nun einmal, daß der Tatverdächtige ein Afghane ist, der hier Schutz und soziale Absicherung genoß. Fest steht weiter, daß er illegal nach Deutschland eingereist ist. Und damit steht fest, daß die Getötete, deren Existenz einfach ausgelöscht wurde, heute noch lebte, wären unsere Grenzen 2015 nicht geöffnet worden. Und was den „Einzelfall“ anbelangt: Wie viele Einzelfälle von sexuellen Übergriffen – vom Antanzen, über das Begrapschen, bis hin zur Vergewaltigung und zum feigen Mord – von Migranten müssen wir Frauen noch über uns ergehen lassen, bis die Politik endlich die Reißleine zieht? 

Ich frage mich, ob dieser Fall nicht Anlaß genug ist für eine generalpräventive Berichterstattung. Freilich mache ich mir da keine Illusionen. Was wird aus dem Verfahren werden? Schon jetzt dürfte feststehen, daß der Tatverdächtigte psychiatrisch untersucht wird. Das „Flüchtlingstrauma“ wird eine zentrale Rolle im Prozeß spielen. Und herauskommen wird, wenn überhaupt, eine geringfügige Jugendstrafe (unterstellt, der Tatverdächtige ist tatsächlich 17 Jahre alt).

Nina Märker, Freiburg




Einfach der falsche Tätertyp

ARD-„Tagesschau“-Chefredakteur Kai Gniffke hat die Nicht-Berichterstattung im Fall der ermordeten Medizinstudentin Maria L. mit dem Argument verteidigt, daß die „Tagesschau“ nur „über gesellschaftlich, national und international relevante Ereignisse“ berichte. Ein Mordfall zähle nicht dazu. Würde der Chefredakteur nicht lügen, sondern ehrlich sein, müßte er sagen: „Weil das Opfer eine deutsche Frau und der vermutliche Täter ein (afghanischer) Asylant ist, gar noch ein unbegleiteter Jugendlicher, berichten wir nicht über diesen Sexualmord, wenn aber das Opfer eine afghanische Asylantin gewesen wäre und der Täter ein Deutscher, dann wäre das die Nummer-eins-Nachricht in der ARD-„Tagesschau“ gewesen. Denn gesellschaftlich relevant national und international ist jede Straftat, die ein Deutscher an einem Asylanten begeht, nur von Straftaten, selbst wenn es sich um einen Sexualmord handelt, berichten wir kein Wort, wenn der Täter ein Asylant ist!“ 

Selbstverständlich hätten, wären der Täter eines Sexualmordes ein Deutscher und das Opfer eine Asylantin, alle Politiker zum verschärften „Kampf gegen Rechts“ aufgerufen. Da nun aber der Täter ein Asylant war, rufen alle Politiker zur Nächstenliebe zu den Asylanten auf. 

Uwe Lay, Vilshofen






Zu: „Ein Schatten fällt auf Merkel“ von Dieter Stein, JF 50/16

Wahlen sind etwas anderes

Klarer Fall: Ohne den asylpolitischen Amoklauf Merkels könnte die Freiburger Studentin Maria L. noch leben, die Bürger würden bei weniger Einbrüchen in Wohnungen ruhiger schlafen, und deutsche Frauen würden seltener genötigt oder begrapscht. Allein die Kanzlerin will das nicht wahrhaben. Deshalb hat sie auf dem Parteitag der CDU in Essen das Rührstück mit dem Migrantenjungen aufgeführt. Offenbar ist der Vorsitzenden jedes Gespür dafür abhanden gekommen, wann das Maß voll ist und der Wind sich dreht. Keiner ihrer einstigen Wähler kann sich daran erinnern, bei solchen Gelegenheiten je ein deutsches Kind auf der Bühne gesehen zu haben, dessen Zukunft die Union zu gestalten gedächte. 

Die Domina der Union mag weiterhin den schmeichelhaften Ergebnissen von Umfragen vertrauen. Sie vermitteln nur Bilder der Vergangenheit. Wahlen sind etwas anderes und stehen noch bevor. Bis zum Herbst 2017 dürften es die Spatzen von den Dächern pfeifen: Merkel muß weg!

Volker Wittmann, Philippsburg






Zu: „Großer Beifall, kleiner Dämpfer“ von Hinrich Rohbohm, JF 50/16

Die Drückeberger vergessen

Leider folgt Ihr Bericht über Merkels Wiederwahl der von der CDU ausgerufenen Prozentzahl von angeblich 89,5 Prozent. Da der Parteitag 1.001 Delegierte zählte, aber nur 949 Stimmen abgegeben wurden, stehen die 845 Ja-Stimmen für Merkel eigentlich für ein noch schlechteres Ergebnis als das offiziell verkündete, nämlich für knapp 84,5 Prozent. Denn es ist verbreitete Praxis, daß die Drückeberger unter den Delegierten, die nicht öffentlich ihr Nein bekunden wollen, den Saal verlassen, wenn es brenzlig wird. Daher halte ich die offiziell angegebene Zustimmung der Delegierten, bei der nur die abgegebenen Stimmen gerechnet wurden, für eine bewußte Schönfärbung des schlechteren Ergebnisses.

Renate Reimold-Heinemann, Schleching






Zu: „Der entglittene Triumph“ von Andreas Unterberger, JF 50/16

Verzweifelte Ähnlichkeit

Alexander Van der Bellen erreichte nur aus einem einzigen Grund die Mehrheit der Stimmen bei der Wahl des Bundespräsidenten von Österreich, weil er dem österreichischen Kaiser Franz Joseph I. so verzweifelt ähnlich sieht. Das hat die weiblichen Wählerinnen überzeugt.

Michael Ellwanger, Hof/Saale






Zu: „Das Kreuz mit der Religion“ von Konrad Adam, JF 50/16

Französisches Vorbild

Diesem Beitrag kann ich nur zustimmen. Ich frage mich jedoch, wie gut ist eine Gesellschaft ohne Religion? Ist das Christentum fähig, sich zu erneuern und dem Volk eine spirituelle Ausrichtung zu geben? Da ich aus einem protestantischen Pfarrhaus komme und die Verquickung zwischen Geld, Macht und geistiger Engstirnigkeit kennengelernt habe, wünsche ich mir die Trennung von Staat und Kirche, einen laizistischen Staat. Wir fordern vom Islam eine Trennung zwischen Staat und Religion. Es wäre sinnvoll, wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen und diese Trennung in Deutschland vollziehen, so wie in Frankreich auch.

Christine Just-Kascha, Fürstenberg






Zu: „Asymmetrische Abhängigkeit“ von Thorsten Hinz, JF 49/16

Den Siegelring küssen

Die Parteitage und Regionalkonferenzen der CDU erinnern an die mittelalterlichen Reichstage, bei denen die Fürsten erscheinen und dem Kaiser den Siegelring küßten. Nach den Regionalkonferenzen schweben die Kanzlerin und ihre Lakaien wie in einem Raumschiff über der Realität. Die Worte einer Kanzlerin sollten so gewählt sein, daß sie dem „kategorischen Imperativ“ Immanuel Kants entsprechen, wonach man aus dem Gesagten auch ein Gesetz allgemeines machen könnte.

Reinhard Wick, Bielefeld






Zu: „Nichts als die Macht“ von Markus Brandstetter, JF 49/16

Ins Schwarze getroffen

Hut ab für diese schonungslose, deutliche Charakterisierung einer selbstherrlichen Machtpolitikerin, die – sozialisiert in einer Diktatur – heuchelnd, überheblich und diktatorisch regiert und Deutschland in den Abgrund führt. Und dieses Volk, das als einziges zwei ungleiche Diktaturen hintereinander erlebt (und in Teilen auch akzeptiert) hat, klatscht ihr immer noch mehrheitlich Beifall, und ihre hörige, rückgratverkrümmte, feige Partei wagt es nicht, sie endlich zu stürzen. Man weiß nicht, wen man mehr verachten und zum Teufel wünschen soll: diese verlogene, rücksichtslose Autokratin, ihre weit nach links gedriftete untertänige Partei oder die vielen Bürger, die sie immer noch bejubeln und nicht durchschaut haben. 

Man sollte diesen hervorragenden, ins Schwarze treffenden Artikel jedem CDU-/CSU-Abgeordneten und allen CDU-Landes-, Kreis- und Ortsverbänden senden und für alle Bürger in allen Foren des Internets verbreiten.

Ute Vogt, Schossin






Zu: „Wir würden Frau Merkel feuern“, im Gespräch mit Hans-Olaf Henkel, JF 49/16

Parteiprogramm sorfältig lesen

Professor Henkel sollte nicht vergessen, daß es Putin war, der nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion angeregt hat, „das Haus Europa gemeinsam zu bauen“. Frau Merkel hat dies, nicht ohne amerikanischen Druck, in vorauseilendem Gehorsam abgelehnt. Übrigens werden Welthandel und Globalisierung von der AfD nicht verteufelt, sondern durch ein „Europa der Vaterländer“ vom Kopf auf die Füße gestellt. Dies zu erkennen, bedarf es nur eines sorgfältigen Studiums des Parteiprogramms. Hierbei ist darauf hinzuweisen, daß die Türkei nicht zu Europa gehört. Sie ist jedoch, und das macht sie nur schwer angreifbar, ein integraler Bestandteil der globalen amerikanischen Strategie.

Hardo Obergefell, Duisburg-Mündelheim






Zu: „Pankraz , Ch. Chaplin und das Ende des Fließbands“, JF 49/16

Die Mutter bedarf des Schlüssels

Pankraz immer wieder mit Interesse lesend, ist mir diesmal ein Fehler aufgefallen. So hantiert Charlie Chaplin in seinem Film „Moderne Zeiten“ am Fließband nicht mit zwei „Schraubenziehern“, sondern mit zwei Schraubenschlüsseln. Die Unterscheidung zwischen Schraubenzieher und -schlüssel ist in der Arbeitswelt aber elementar, es ergibt sich bei deren Anwendung auch ein ganz anderes Bild: ein Schraubenzieher wird senkrecht angesetzt, ein -schlüssel quer, um eine Mutter festzuziehen. Diese Szenen – siehe auch Youtube – sind unvergeßlich!

Werner Kolbinger, Felsberg






Zu: „Nirgends ist der Staat glücklicher als in Utopien“ von Marc Zoellner, JF 48/16

Unverzeihliche Verharmlosung

Texte über die „Utopia“ von Thomas Morus zitieren in der Regel dessen Nachfolger im 20. Jahrhundert, Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“ und George Orwells „1984“, so auch hier. Doch nie findet sich ein Hinweis auf den Roman „Wir“ von Jewgeni Samjatin, geschrieben 1920 in der Zeit zunehmenden Terrors in der Sowjetunion, später erstveröffentlicht in der Tschechoslowakei. Dabei kommt dieser Text, der Huxley als Anregung gedient haben soll, den dann eingetretenen Realitäten näher als die anderen Texte. Nicht zufällig war auch Samjatins Staat von einer Mauer umgeben. Im übrigen habe ich Zweifel, ob die Gleichstellung der Frau, wie Ihr Autor schreibt, „von den Utopiern vorgelebt worden war“. Morus „Utopia“ spricht eine andere Sprache, wenn es heißt: „Bevor sie sich an den Endfesttagen nach dem Tempel begeben, bekennen zu Hause die Frauen, indem sie ihren Männern, die Kinder, indem sie den Eltern zu Füßen fallen, daß sie gesündigt haben (...) und bitten für ihren Fehler um Verzeihung.“

Dr. Theodor Seidel, Berlin






Zu: „Eine Spur der Verwüstung“ von Martin Voigt, JF 46/16

In der Tradition des Gegners

Sind sich die Täter eigentlich bewußt, daß sie in schöner Tradition mit den Nationalsozialisten stehen? Als das Elsaß wieder unter deutsche Herrschaft geriet, wurden dort auf den Dörfern die Denkmäler für Gefallene des Ersten Weltkriegs geschleift. Das hat die Deutschen manche Restsympathie gekostet. Gleichfalls lassen sich Ähnlichkeiten mit dem Handeln der Nationalsozialisten in den dreißiger Jahren feststellen: der Umgang mit dem politischen Gegnger und die Mißachtung des staatlichen Gewaltmonopols. Man sollte die „Linken“ nicht mit diesen Typen gleichsetzen, ebenso wie die „Rechten“ nicht mit Nazis gleichgesetzt werden wollen. Die „Linken“ bewegen sich jetzt weg von der reinen Protest- hin zu einer staatstragenden Partei. Da benötigen auch sie einen Respekt vor der Institution Staat und eine Kultur beim Umgang mit politischen Gegnern. Um diese Kultur nicht gänzlich verkommen zu lassen, wäre es nötig, sich von diesen Typen (Antifa-Gruppen etc.) eindeutig zu distanzieren, auch wenn ihnen dabei diese als Wähler verlorengehen. Ein öffentliches Forum steht ihnen weit günstiger zur Verfügung als beispielsweise der AfD, die sich auch gegen faschistische Elemente abgrenzen muß. Hier sehe ich Defizite.

Ferdinand Gesell, Grenzach-Wyhlen