© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/16 / 16. Dezember 2016

Meldungen

E-Boards in Deutschland bislang nicht zugelassen

FREIBURG. Der Kauf dieses Weihnachtsgeschenkes sollte gut überlegt sein: Ein breites Brett, links und rechts ein Reifen, elektrischer Antrieb. Das Ganze nennt sich E-Board. Die hippen Fortbewegungsmittel, von Shane Chen als „Hovertrax“ erfunden, sind in Deutschland nicht zugelassen. Sie sind schneller als sechs Kilometer pro Stunde, erfüllen aber nicht die Standards bei Bremsen und Beleuchtung. Da sie kein Mofa sind, ist ein Autoführerschein nötig. Es besteht Versicherungspflicht, die aber keine Assekuranz abschließt. Wer mit einem E-Board erwischt wird, dem drohen Anzeigen wegen Fahrens ohne Führerschein, Verstoß gegen die Versicherungspflicht und Inbetriebnahme eines nicht zugelassenen Fahrzeugs. Eltern droht ein Verfahren wegen Zulassen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis. (mec)

 www.polizei-bw.de





Löcher im Schutznetz für die bayerischen Wälder

HILPOLTSTEIN. Bayern meldete elf Prozent seines Territoriums als schützenswerte Natura-2000-Flächen an die EU. Mehr als die Hälfte davon (450.000 Hektar) liegen im Wald. Allerdings befinden sich zehn Lebensraumtypen, darunter Moorwälder, in ungünstigem Zustand. Nur 40 Prozent dieser Gebiete verfügen über einen Erhaltungsplan. Daher überrasche es nicht, wie Hartwig Brönner, Regionalchef des Landesbundes für Vogelschutz (LBV)Main-Spessart, moniert, wenn ein Privatwaldbesitzer im unterfränkischen Spessart „hektarweise“ Buchen gegen ertragreichere Douglasien austauschen konnte. Zwar habe der LBV gegen dieses „radikale und profit­orientierte Vorgehen“ ein Verfahren eingeleitet, doch zu verhindern seien solche „fundamentalen Verstöße gegen den Naturschutz“ nur durch gebietsspezifische Verordnungen (Vogelschutz, 4/16). (rs)

 main-spessart.lbv.de





US-Ostküste: Einstieg in die Offshore-Windenergie

PROVIDENCE. Während der künftige Präsident Donald Trump energiepolitisch stärker auf Ölförderung und Fracking setzen will, hat vor der Küste von Rhode Island der erste Offshore-Windpark der USA den Betrieb aufgenommen (Scientific American, 11/16). Mit ihren fünf Turbinen liefert die Block Island Wind Farm zwar nur 30 Megawatt, die 17.000 Haushalte versorgen sollen. Trotzdem ist dies für die Firma Deepwater Wind eine Initialzündung. Das Potential der küstennah erzeugten Windenergie wird auf 2.000 Gigawatt taxiert. Das übertrifft den jährlichen US-Energiebedarf um das Doppelte. Um das Windpotential aber an der Ostküste, wo vor Cape Cod ein weiterer Park mit 130 Turbinen projektiert wird, gegen harte Widerstände von Umweltschützern und Fischern zu erschließen, dürfte es noch lange dauern. (dg)

 dwwind.com





Erkenntnis

„Wenn Kreuzfahrtschiffe in Venedig oder Dubrovnik festmachen, dann kann man in den Häfen die unglaubliche Luftverschmutzung förmlich an den Schornsteinen sehen, denn oben kommt richtig schwarzer Qualm raus.“

Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik beim Naturschutzbund Hamburg