© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/16 / 09. Dezember 2016

Meldungen

Linke für Abschaffung der Sargpflicht

DRESDEN. Gelassen hat die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens auf die Ankündigung der Partei Die Linke reagiert, sich für eine Abschaffung der Sargpflicht im Freistaat stark zu machen. Auf den kirchlichen Friedhöfen der sächsischen Landeskirche habe die Bestattung im Sarg ohnehin nur noch einen Anteil von durchschnittlich 15 Prozent, sagte Holger Enke vom Landeskirchenamt auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Allerdings sei die Erhaltung eines Luftraumes, wie sie ein Sarg biete, eine wichtige Voraussetzung dafür, daß die sterblichen Überreste zu Erde würden. Deshalb wäre bei einer tatsächlichen Abschaffung der Sargpflicht gegebenenfalls sicherlich das Gesundheitsamt einzubeziehen, so Enke. Konkrete Auswirkungen für kirchliche Friedhöfe erwarte er jedoch nicht. Die Linke hatte angekündigt, bis 2018 einen Vorschlag für ein geändertes Bestattungsgesetz in den Landtag einbringen zu wollen. Die Landtagsabgeordnete Marion Junge sagte dem Mitteldeutschen Rundfunk, man fordere eine würdige und selbstbestimmte Form der Bestattung für alle Menschen. Deshalb solle für Muslime die Tuchbestattung möglich sein. Im Islam werden Tote traditionell in ein Tuch eingewickelt beerdigt. Außer in Sachsen besteht die Sargpflicht noch in Bayern und in Sachsen-Anhalt. Dort war ein entsprechender Änderungsantrag von Grünen und Linken erst im vergangenen Jahr abgelehnt worden. (idea/JF)





Herderkirche wieder eingeweiht

WEIMAR. Die Herderkirche in Weimar ist nach einer sechsjähriger Renovierung wieder eingeweiht worden. In ihrer Festpredigt betonte die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, die Bedeutung der um 1500 gebauten Kirche für die Reformation. Martin Luther predigte dort mehrfach von ihrer Kanzel. Die Stadtkirche Sankt Peter und Paul mit ihrem Cranach-Altar gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Ihren inoffiziellen Namen verdankt sie dem Philosophen und Theologen Johann Gottfried Herder (1744–1803), der als Generalsuperintendent wirkte. (tha)





Nobelpreis: Patti Smith vertritt Bob Dylan

STOCKHOLM. Der mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete US-Sänger Bob Dylan (75), der wegen „anderer Verpflichtungen“ nicht zur Verleihung am Samstag (10. Dezember) nach Stockholm kommen wird, hat offenbar eine Rede vorbereitet, die beim Nobel-Bankett verlesen werden soll. Das teilte die Schwedische Nobelpreis-Akademie am Montag per Twitter mit. Außerdem werde die amerikanische Rocksängerin Patti Smith (69) am Tag der Preisverleihung Dylans Song „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“ vortragen. (JF)