© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/16 / 25. November 2016

Meldungen

Neuer Präsident: Verlage verlassen VDZ 

BERLIN. Die Verlagshäuser Gruner + Jahr, Zeit, Medweth und Der Spiegel wollen laut Berichten des Branchendienstes Meedia zum 1. Juli 2017 aus dem Fachverband des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) ausscheiden. Damit eskaliert der Streit um die Wahl von Funke-Gesellschafter Stephan Holthoff-Pförtner zum neuen VDZ-Präsidenten. Dieser hatte Anfang November Hubert Burda nach 20 Jahren im Amt abgelöst. Die Verlage kritisierten im Vorfeld, daß mit Holthoff-Pförtner neben Manfred Braun (Funke-Geschäftsführer) dann der zweite Vertreter der Funke-Mediengruppe im VDZ-Vorstand sitze. Julia Jäkel von Gruner + Jahr, Rainer Esser von der Zeit, Thomas Hass vom Spiegel und Christian Medweth von der Medweth-Mediengruppe warnten in einem Brief vor kleinen intransparenten „Hinterzimmerbünden“. Da ihr Vorschlag, die Präsidentenwahl zu verschieben, nicht berücksichtigt wurde, blieben Jäkel, Esser und Hass bereits dem Medienevent „Publisher’s Summit“ in Berlin fern. Zwar bleiben die Verlage in den Landesverbänden des VDZ, dennoch drohen dem Zeitschriftenverband Beitragseinbußen von rund 300.000 Euro. Schafft es der neue Präsident nicht, die Finanzlücke auszugleichen, könnte es zu einer Fusion mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) kommen, der mit dem Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner an seiner Spitze deutlich kapitalstärker ist als der VDZ. (gb)




AfD Rheinland-Pfalz kritisiert „Funk“ 

MAINZ. Die rheinland-pfälzische AfD hat das Jugendportal „Funk“ von ARD und ZDF in einer Aussprache im Mainzer Landtag scharf kritisiert. „Funk.net diffamiert das bürgerliche Lager auf abscheuliche Weise“, beanstandete der medienpolitische Sprecher der AfD-Fraktion Joachim Paul. Das Angebot sei „eine Schatztruhe für Psychologen“ und „kein Sender mit Bildungsanspruch“. Ein Beitrag über die „Demo für alle“ Ende Oktober in Wiesbaden sei besonders einseitig zugunsten der Gegendemonstranten gewesen. Christliche oder konservative Journalisten dürften ihre Meinung bei „Funk“ nicht äußern. SPD und Grüne warfen der AfD vor, den Medien Inhalte vorschreiben zu wollen und damit die Programmautonomie der öffentlich-rechtlichen Sender sowie die Demokratie zu gefährden. (gb)