© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/16 / 25. November 2016

Meldungen

Kreuz-Abnahme: Kritik an Landesbischof 

BAD REICHENHALL. Auf Kritik ist in der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern das Auftreten des EKD-Ratsvorsitzenden, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, während einer ökumenischen Pilgerreise in Israel gestoßen. Dabei hatten er und Kardinal Reinhard Marx im Oktober bei einem Besuch des Tempelbergs und der Klagemauer ihr Kreuz abgelegt (JF berichtete). Der Sprecher des Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern, Hans-Joachim Vie-weger, nannte die Abnahme des Kreuzes ein „falsches Zeichen am falschen Ort“. „Für mich bleibt fatal, was hier auf dem Tempelberg geschehen ist“, sagte Vieweger bei der Tagung in Bad Reichenhall. Der Inspektor des Landeskirchlichen Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Konrad Flämig, bezeichnete das Verhalten als ein verheerendes Signal für die Christen im Orient: „In ihrem kulturellen Kontext wird das als Niederlage gegenüber dem Islam verstanden.“ Bedford-Strohm verteidigte sein Vorgehen. Er habe damit „situativ der Bitte eines gutmeinenden Menschen entsprochen, der uns geführt hat“. Bekennermut mache sich daran aber nicht fest. Er bedauere, daß dieses Thema so symbolisch aufgeladen wurde. (idea/JF)





Herta Müller fordert ein „Exilmuseum“

BERLIN. Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller (63) hat erneut ihre Forderung bekräftigt, in Berlin ein Exilmuseum einzurichten. „Das Exil ab 1933, die Vertreibung von Hunderttausenden Deutschen ins Ausland, ist eine Leerstelle in der Museumslandschaft“, sagte sie vorigen Sonntag in einem Interview mit der Berliner Morgenpost. „Es ist wie eine stillgestellte Zeit, die wir bis heute nicht an uns heranlassen.“ Zwei Tage zuvor hatte sie eine von ihr initiierte Tagung über ein Exilmuseum im Literaturhaus Berlin eröffnet. Im Deutschen Exilarchiv in Frankfurt am Main werde zwar gesammelt, aber nur selten ausgestellt, erklärte Müller. „Es gibt nun mal keinen großen Ort, an dem Flucht und das Exil dargestellt werden als Teil der deutschen Geschichte.“ Dabei gehe es nicht nur um prominente Namen wie Thomas Mann, sagte die im rumänischen Banat aufgewachsene und 1987 in die Bundesrepublik übergesiedelte Schriftstellerin, sondern auch „um die Millionen kleiner Leute, die ihre Berufe hatten, ihre Wohnung. Die plötzlich ihr Leben retten und alles stehen und liegen lassen mußten.“ Für solche Biographien müsse es ein Museum geben. (tha)





Sprachpranger

ÖBB on the road

Werbespruch der Fernbus-Marke „Hellö“ der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB)