© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/16 / 18. November 2016

Zeitschriftenkritik: Weite Welt
Ein Magazin für Kinder
Werner Olles

Am Anfang stand eine Vision: die Idee von einer gerechteren, sozialen, solidarischen Welt, die sich am Wort Gottes orientiert. Diese Welt wollte Pater Arnold Janssen aus seinem christlichen Glauben heraus mitgestalten, als er 1875 im niederländischen Steyl eine missionarische Gemeinschaft gründete, der er den Namen „Gesellschaft des göttlichen Wortes“ gab. Aus bescheidenen Anfängen wurde schließlich eine internationale Ordensfamilie, die nicht nur die Steyler Missionare umfaßt, sondern auch zwei Schwesterngemeinschaften: die Steyler Missionsschwestern und die Steyler Anbetungsschwestern, die in der Stille ihrer Klöster die Mission der Kirche im Gebet unterstützen.

Überzeugt vom enormen Einfluß der Medien, gründete Janssen seine erste Zeitschrift bereits 1874; darin warb er für die Anliegen der Mission. Wenige Monate nach der Eröffnung des Missionshauses in Steyl nahm eine eigene Druckerei ihren Betrieb auf: Seit 1878 werden dort die Familienzeitschrift Stadt Gottes gedruckt, der jährliche „Michaelskalender“ und 1920 erschien die Jugendzeitschrift Der Jesusknabe, die heutige Weite Welt. Auf unterhaltsame und dabei altersgerechte Weise wird in jeder Ausgabe Wissenswertes über fremde Länder und Kulturen, Natur, Technik, Sport, Glaube und Religion vermittelt. Lehrreiche Tiergeschichten mit Fotos, Rätsel, Witze, Comics, kreative Bastelideen mit genauen Anleitungen, Rezepte und Medientips runden die Unterhaltung ab. 

Die monatlich erscheinende Weite Welt gibt nicht nur fundierte Antworten auf Fragen des Lebens und nimmt ernst, was junge Leute bewegt, sondern bringt mit zeitgemäßen Beiträgen auch religiöse Fragen auf den Punkt. Die aktuelle Ausgabe (November 2016) hat den Tierschutz als Schwerpunktthema und stellt in dem schön bebilderten Beitrag „Ein Herz für Hörnchen“ die Eichhörnchen-Hilfe der Familie von Theo und Lydia von Franken in Solingen vor, die für Notfälle rund um die Uhr erreichbar ist. Im Jahr versorgt Familie von Franken hier achtzig bis hundert der putzigen Nager und Sammler, verfüttert rund 15 Kilo Spezialmilch und 350 Kilo Nüsse. Unterstützt von der Tierklinik in Leverkusen arbeitet man eng mit den Tierheimen in der Umgebung zusammen; so manches verletzte Tier muß nämlich auch operiert werden.

Ein weiterer Beitrag befaßt sich mit der Hilfe der Steyler Missionare im Osten von Bolivien, die dort Menschen mit Behinderungen betreuen. Dies geschieht nicht nur mit Medizin und Therapien, sondern die Steyler Missionare helfen auch dabei, daß Behinderte nicht ausgegrenzt werden, was in vielen Dörfern Boliviens leider der Fall ist. Über den rasanten Eishockey-Sport berichtet der Beitrag „Die Kufenflitzer aus Köln“. Tatsächlich ist Eishockey schon ein sehr alter Sport, entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts in Kanada und dort bis heute der populärste Sport. Neben Kanada sind die USA, Rußland, Finnland und Schweden sehr erfolgreiche Nationen im Eishockey.

Kontakt: Steyler Missionare e.V., Postfach 2460, 41311 Nettetal. Das Einzelheft kostet 2,90 Euro, ein Jahresabo 24 Euro.

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