© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/16 / 18. November 2016

Zitate

„Den Eliten die Schuld für Trump zu geben, ist wie Israel für den Terrorismus verantwortlich zu machen. Nein. Die Leute haben gewählt. Und sie haben sich falsch entschieden.“

Alan Posener, Korrespondent der „Welt“, auf Twitter am 10. November 2016





„Trump ist kein Demokrat. Er ist ein Faschist.Trumps Sieg ist der letzte Beweis dafür, daß die liberale Demokratie in einer existentiellen Krise ist. Sie droht den Kampf mit dem Kapitalismus zu verlieren.“

Jakob Ausgtein, Verleger und Journalist, auf „Spiegel Online“ am 10. November 2016





„Am Wahlabend bin ich nicht aufgeblieben. Ich nahm ein Beruhigungsmittel und legte mich in mein weiches New Yorker Bett. Früh um vier wachte ich auf. (...) Ich stand auf, ging in mein Arbeitszimmer und klappte den Laptop auf. Auf der Webseite von PBS, unserem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender, stand es schwarz auf weiß: ‘Donald Trump next US President.’ Ich schlich zurück ins Schlafzimmer und legte mich ins Bett, aber meine Frau wachte doch auf. Zwischen uns schlief friedlich unser drei Jahre alter Sohn. ‘Donald Trump hat die Wahl gewonnen’, sagte ich leise. Meine Frau sagte nichts, dann fing sie an zu weinen. Ich nahm ihre Hand, so daß unsere Arme eine Art Brücke über unser Kind bildeten, dann weinte auch ich. ‘Unser Sohn, unser Sohn’, sagte ich.“

Hannes Stein, Journalist, auf „Welt Online“ am 10. November 2016





„Mit verächtlichem Kopfschütteln beim Blick über den Teich ist es aber definitiv nicht getan – es gilt, auch den Trump-Fans und -Verstehern in Europa mit Kopfschütteln und in aller Deutlichkeit entgegenzutreten. Wer es nicht tut, macht sich mitschuldig an dem, wofür Trump steht – und an all dem Haß, der Unterdrückung und Ungerechtigkeit, die unter seiner Ägide noch stärker erblühen werden.“

Gabriel Brönnimann, Journalist, auf tageswoche.ch am 10. November 2016





„Ich wünsche mir, daß dem zunehmend rassistisch herabgesetzten ‘Weißen Mann’ von den dünkelhaften Hohepriestern einer möglichst bunten Gesellschaft der gleiche Respekt entgegengebracht wird wie Nicht-Weißen sowie religiösen oder sexuellen Minderheiten.“

Reinhold Michels, Redakteur, auf rp-online.de am 11. November 2016





„Liebe Freunde, Leonard Cohen ist tot und Donald Trump ist Präsident der USA. Umgekehrt wäre es mir lieber gewesen.“

Konstantin Wecker, Liedermacher, auf Facebook am 11. November 2016





„Wie in einer Sekte hat das Milieu der Journalisten Wiedererkennungsmeinungen entwickelt, deren Funktion weniger ist, eine interessante Meinung zu sein, sondern eine soziale: Es sind Zeichen der Zugehörigkeit zum Milieu der Journalisten. Journalist ist nicht, wer schreibt und recherchiert, sondern wer daran glaubt, daß Immigration sehr gut ist.“

Markus Somm, Journalist, in der „Basler Zeitung“ am 11. November 2016