© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/16 / 11. November 2016

Meldungen

Infektionskrankheiten bei Asylsuchenden

BERLIN. Die Anzahl der beim Robert-Koch-Institut (RKI) registrierten Fälle von meldepflichtigen Infektionskrankheiten bei Asylsuchenden ist seit Juli kontinuierlich zurückgegangen. „Von der 1. bis zur 39. Kalenderwoche 2016 wurden insgesamt 5.450 Fälle übermittelt. Insgesamt sind seit Jahresanfang 2016 die Fallzahlen gesunken, auf derzeit zirka 50 bis 70 Fälle pro Woche“, heißt es im aktuellen RKI-Bericht. Am Jahresanfang wurden noch bis zu 300 Fälle wöchentlich gemeldet. „Weiterhin stehen derzeit bei Asylsuchenden impfpräventable Krankheiten und Magen-Darm-Infektionen im Vordergrund. Erwartungsgemäß werden vor allem aufgrund entsprechender Screening-Programme bei Asylsuchenden vermehrt Tuberkulose- und Hepatitis-B- und -C-Fälle gefunden“, so das RKI. Fälle von „schwerwiegenden importierten Krankheiten“ wie Läuserückfallfieber, das in 50 bis 70 Prozent der Fälle tödlich ist, seien nur „vereinzelt“ übermittelt worden. Die meisten Infektionskrankeiten (1.197) wurden bei Asylanten in Bayern und NRW (764) festgestellt. (dg)

 www.rki.de





Der Gesundheitsschutz muß Vorrang bekommen

BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat anläßlich der Anhörung zum neuen Strahlenschutzgesetz Nachbesserungen gefordert. „Der Gesundheitsschutz muß Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben“, erklärte der BUND-Chef Hubert Weiger. „Es gibt nichts Wichtigeres, als die Bevölkerung vor Strahlenrisiken zu schützen, das darf auf keinen Fall relativiert werden“, so Weiger. Der Gesetzentwurf müsse neuere Erkenntnisse über die schädliche Wirkung niedriger Strahlendosen berücksichtigen: „Neue epidemiologische Studien belegen das. Wir fordern, die Strahlengrenzwerte für die Bevölkerung um den Faktor zehn zu senken“, so der BUND-Chef. (fis)

 www.bund.net





Multiresistente Formen von Tuberkulose

GENF. Nach neuesten Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hätten 2015 etwa 580.000 Betroffene eine Therapie gegen multiresistente Formen von Tuberkulose (TB) gebraucht. Aber nur ein Fünftel von ihnen hätte die Medikamente erhalten, die sie bräuchten, klagt die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“. Da es nicht genug solide Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit der beiden neuen TB-Medikamente Delamanid und Bedaquilin gebe, könnten aber bislang nur schwerst­erkrankte Patienten diese Präparate erhalten, erklärte TB-Expertin Catherine Hewison. „Ärzte ohne Grenzen“ fordert daher, daß mehr in die Forschung und Entwicklung im Bereich TB investiert wird. (fis)

 aerzte-ohne-grenzen.de