© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/16 / 11. November 2016

Meldungen

IKK: Ausgaben steigen stärker als Einnahmen

BERLIN. Die Gemeinsame Vertretung der Innungskrankenkassen (IKK) hat in einem Positionspapier zur Bundestagswahl 2017 eine belastungsgerechte Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gefordert. „Zwar lagen die Kassen-Einnahmen in diesem ersten Halbjahr bei rund 600 Millionen über den Ausgaben, aber nur aufgrund der Zusatzbeiträge. Dabei wird es nicht bleiben – die Ausgaben steigen stärker als die Einnahmen – verordnet von der Politik“, erklärte IKK-Chef Hans-Jürgen Müller. Für familienpolitische Leistungen oder kostendeckende Beiträge für Hartz-IV-Bezieher sollten künftig nicht mehr die Beitrags-, sondern die Steuerzahler aufkommen. Auch Asylsuchende ohne Hartz-IV-Anspruch erhalten nach einer Wartezeit von 15 Monaten eine elektronische Gesundheitskarte (eGK), mit der sie nahezu dieselben Leistungen erhalten wie gesetzlich Krankenversicherte. (fis)

 www.ikkev.de





Künftig nur noch 330 Zentralkrankenhäuser?

BERLIN. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) hat die Politik vor einem Schrumpfen des deutschen Krankenhausbestandes von 1.670 auf nur noch 330 Zentralkrankenhäuser gewarnt. „In keinem anderen Versorgungsbereich hat es in den vergangenen Jahren mehr Rationalisierung und staatlich verfügten Kapazitätsabbau gegeben als im Krankenhaussektor“, erklärte MB-Chef Rudolf Henke. Innerhalb von 20 Jahren seien 110.000 Krankenhausbetten abgebaut worden, gleichzeitig sei die Anzahl der stationär behandelten Patienten von 16 auf 19,2 Millionen (2015) gestiegen. „Wer vor diesem Hintergrund Hunderte von Krankenhäusern für überflüssig erklärt, redet letztlich einer harten Rationierung und Unterversorgung das Wort. Mit der freien Krankenhauswahl wäre es dann rasch vorbei“, so Henke. (fis)

 www.marburger-bund.de





Apotheken: „Ein gelebtes Stück Sozialwesen“

LEIPZIG. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) hat die Politik davor gewarnt, den EU-Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu erlauben. Mit täglich 1.300 Notdiensten, 250.000 Botendiensten und 3,6 Millionen Patientenkontakten garantierten die 20.000 deutschen Apotheken und ihre 155.000 Beschäftigten eine schnelle, sichere und wohnortnahe Arzneimittelversorgung und seien „ein gelebtes Stück Sozialwesen“, erklärte Abda-Präsident Friedemann Schmidt. „Wer im Ausland sitzt, leistet keinen Nachtdienst in der Nachbarschaft, stellt keine Rezepturarzneimittel her, kann kein dringendes Rezept innerhalb kürzester Zeit bedienen“, meinte der Leipziger Apotheker. (fis)

 www.abda.de