© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/16 / 04. November 2016

Kolloquium und Gedenken anläßlich des 100. Todestages von Oswald Boelcke
Ehrung durch die Luftwaffe
(mük)

Am 28. Oktober würdigte die Stadtverwaltung Dessau mit einer mehrstündigen Veranstaltung den 100. Todestag des Jagdfliegers Oswald Boelcke, der 1916 bei Bapaume in Frankreich fiel. Zwar wurde Boelcke im benachbarten Giebichenstein geboren, verbrachte aber in der Hauptstadt des Herzogtums Anhalt Kindheit und frühe Jugend. Im großen Ratssaal hatte Oberbürgermeister Peter Kuras zu einem Kolloquium geladen, zu dem qualitativ höchst unterschiedliche Referenten der Vita des Fliegerasses gedachten. Besonders Oberstleutnant John Zimmermann vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMS) überzeugte rhetorisch und inhaltlich. Der abschließende Vortrag des emeritierten Dessauer Mediziners Hermann Seeber überzeugte dagegen kaum, arbeitete er sich doch primär an der Frage ab, ob denn nun der mit insgesamt vierzig anerkannten Siegen berühmte Luftkriegstaktiker Boelcke als „Held“ zu bezeichnen sei oder nicht. Fast erwartungsgemäß lautet das Fazit seiner langwierigen Rede „Nein“. Im bemerkenswerten Kontrast dazu stand die nachmittägliche Ehrung mit einer stattlichen Anzahl von Gästen am Grabmal Boelckes, was vor allem der guten Organisation durch das Taktische Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“ aus dem rheinischen Nörvenich zu verdanken war. 


 www.dessau-geschichte.de