© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/16 / 04. November 2016

Meldungen

Ceta: Eine Einbahnstraße für kanadische Firmen

BERLN. Die mittelständische Arbeitsgemeinschaft „KMU gegen TTIP“ hat ihre Ablehnung des EU-Wirtschafts- und Handelsabkommens mit Kanada (Ceta) bekräftigt. Der vorigen Sonntag unterzeichnete Vertrag werde den EU-Markt einseitig für Kanada öffnen, während der kanadische Markt für viele Europäer verschlossen bleibe, erklärte Guido Körber, Geschäftsführer der IT-Firma Code Mercenaries und Beirat der KMU-Initiative. Um ein Produkt auf den Markt zu bringen, reiche in Europa meistens ein CE-Kennzeichen. „Dieses vergibt der Hersteller selber: Er garantiert damit, die geltenden Standards beachtet zu haben“, erläuterte Körber. Nur Produkte mit höheren Sicherheitsanforderungen, etwa in der Medizin, müßten von dritter Stelle zertifiziert werden. In Kanada müßten alle Elektronikprodukte ein entsprechendes Zertifikat aufweisen, daran ändere auch Ceta nichts. „Umgekehrt sollen durch das Freihandelsabkommen allerdings in Kanada zertifizierte Produkts automatisch als CE-Konform gelten“, so Körber. „Ceta wird damit zur Einbahnstraße für kanadische Unternehmen.“ (fis)

 www.kmu-gegen-ttip.de





Trump und Clinton ohne schlüssiges Konzept?

KÖLN. Das abeitgeberfinanzierte Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Beide könnten kein schlüssiges Wirtschaftskonzept vorweisen, heißt es in einer IW-Analyse (iwd kompakt vom 31. Oktober 2016). Wer auch immer ins Weiße Haus einziehe, werde vor gravierenden Problemen stehen: „Das reale Bruttoinlandsprodukt übertraf im zweiten Quartal 2016 den Vorjahreswert um gerade mal 1,3 Prozent – das war das niedrigste Wirtschaftswachstum seit drei Jahren“, so das IW. Unklar sei, wie Trump die Steuervergünstigungen von zehn Milliarden Dollar finanzieren will: „Der Saldo des Staatshaushalts ist seit Jahrzehnten negativ, die Staatsverschuldung ist höher als die gesamte jährliche Wirtschaftsleistung.“ Die Kandidatin Clinton verspreche neue Jobs, „ohne jedoch zu erklären, wie diese entstehen sollen“. (fis)

 www.iwd.de





Zahl der Woche

Mit 9,9 Milliarden Euro Lieferwert lag Kanada 2015 auf Rang 25 der wichtigsten deutschen Absatzmärkte. Das waren 0,8 Prozent der Gesamtexporte von 1,2 Billionen Euro. Die Importe aus Kanada betrugen vier Milliarden Euro (Rang 37; 0,4 Prozent der Einfuhren). (Quelle: Statistisches Bundesamt)