© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/16 / 14. Oktober 2016

Meldungen

Evangelikale Schule stößt auf Kritik

BÜNDE. Auf Widerstand von Kommunalpolitikern stößt der Plan des Trägervereins der evangelikalen Georg-Müller-Schulen, im ostwestfälischen Bünde eine Grundschule zu eröffnen. Hintergrund: Der Verein verhandelt derzeit mit der Stadtverwaltung über den Kauf eines leerstehenden Schulgebäudes im Stadtteil Ahle. Er habe auf Wunsch von Eltern aus freikirchlichen Gemeinden die Initiative ergriffen, erklärte Geschäftsführer Michael Pieper gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Es gebe Überlegungen, das Gebäude für rund 600.000 Euro zu kaufen und nach einer grundlegenden Sanierung eine zweizügige Grundschule einzurichten. Kritik an dem Vorhaben übten Parteienvertreter im Stadtrat von Bünde. So erklärte die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Kieper gegenüber dem Westfalen-Blatt: „In einer Bekenntnisschule lernen Kinder meiner Auffassung nach nicht, daß es so etwas wie Vielfalt und religiöse Unterschiede gibt.“ Ähnlich äußerte sich die Fraktionschefin der Grünen, Stefanie Janßen. Der FDP-Vertreter Ernst Tilly sagte: „Eine solche Grundschule würde nicht integrieren, sondern trennen.“ Den CDU-Fraktionsvorsitzenden Georg Kruthoff zitiert die Zeitung mit dem Satz, es gebe die Befürchtung, „daß, wenn wir diese Bekenntnisschule zulassen, auch andere Konfessionen oder Glaubensrichtungen das Recht für sich in Anspruch nehmen werden, eine derartige Schule in Bünde zu errichten“. Der Grund für die ablehnenden Aussagen sind – so Pieper – „Vorurteile, die wir leicht ausräumen können“. „Politische Entscheidungsträger verstehen zum Beispiel oft nicht, daß wir keine Separierung wollen.“ So liege der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund an der Georg-Müller-Grundschule in Bielefeld bei 70 Prozent. (idea/JF)





Christian Kracht erhält Hermann-Hesse-Preis

KARLSRUHE. Der Schriftsteller Christian Kracht (49) erhält den mit 15.000 Euro dotierten Hermann-Hesse-Literaturpreis. Der in der Schweiz geborene Schriftsteller und Weltreisende sei eine singuläre Stimme in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, die immer wieder auch zu Polarisierung Anlaß gebe, begründete die Jury ihre Entscheidung. Die stilistisch vollendete Prosa des Autors betöre und verstöre zugleich. Kracht („Faserland“, „Imperium“) veröffentlichte zuletzt in diesem September den Roman „Die Toten“ (JF 38/16). Die Preisverleihung findet am 18. November im Karlsruher Rathaus statt. (tha)





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