© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/16 / 14. Oktober 2016

Meldungen

Kleinere Eurozone wohl unausweichlich

NEW YORK. Der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz rechnet mit einer Verkleinerung der Währungsunion. Deutschland habe „akzeptiert, daß Griechenland die Eurozone verlassen wird und daß es keine Alternative dazu gibt“, erklärte der Professor der Columbia University in der Welt. „Den Italienern wird gerade klar, daß Italien im Euro nicht funktioniert“, so der frühere Clinton-Berater, „sie haben sich lange geweigert, diese Einsicht zu akzeptieren“. Der linksliberale Neokeynesianer ist sich mit Ökonomen wie Hans-Werner Sinn darin „einig, daß die Eurozone in ihrer jetzigen Form ohne Reformen keine Zukunft hat“. Auch die Front-National-Chefin Marine Le Pen verweise darauf, daß sie die Eurozone genau wie er kritisiere, „aber ich übe Kritik, weil ich hoffe, daß die europäische Politik dadurch angetrieben wird, die Währungsunion überlebensfähig zu machen“, so Stiglitz. Die Bankenunion und die gemeinsame Einlagensicherung reichten nicht, notwendig seien neue Steuern für Konjunkturprogramme und ein EU-weites Sozialsystem. Die Frage sei, „ob Europa das Mindestmaß an politischer Solidarität hat, das nötig ist, um die Währungsunion zusammenzuhalten“. (fis)

 gsb.columbia.edu





Ökostromzwangsabgabe bald 32 Milliarden Euro?

KÖLN. Trotz Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) werden die Förderkosten für Wind-, Biomasse- oder Solaranlagen bis 2025 um jährlich 3,3 bis 6,9 Milliarden Euro steigen. Insgesamt werde die vom Stromverbraucher zu zahlende EEG-Umlage damit auf 24,8 bis 32,9 Milliarden Euro im Jahr anwachsen. Das rechnet eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für die hessisch-niedersächsischen Unternehmerverbände vor. Die Ökostromzwangsabgabe werde von 6,35 auf 7,5 bis zehn Cent pro Kilowattstunde steigen. 2016 kostet die EEG-Förderung 23,1 Milliarden Euro. Zusätzlich verursachte die Ökoenergie „Systemkosten, die zunehmend weder in den Förderkosten noch im Börsenstrompreis, sondern in den Netzentgelten sichtbar werden“. 2017 soll die EEG-Umlage um 8,3 Prozent auf 6,88 Cent steigen. (fis)

 www.iwkoeln.de





Zahl der Woche

Mit 615 Euro Warmmiete ist eine Studentenwohnung von 30 Quadratmetern in München im Schnitt am teuersten. Die günstigste Großstadt ist Leipzig (316 Euro). Berlin liegt mit 407 Euro zwar im Mittelfeld, hat aber mit 37 Prozent die stärkste Mietsteigerung seit 2010. (Quelle: IW-Trends 3/16)