© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/16 / 30. September 2016

Haltungsnote
Servus beim FC Bayern München
Verena Inauen

So mancher Spieler des FC Bayern München muß nun noch einmal die Schulbank drücken. Allerdings nicht, um etwas über neue taktische  Finessen zu lernen, sondern um mit Trainer Carlo Ancelotti auf deutsch kommunizieren zu können. Der Italiener möchte seine Mannschaft nicht nur beim Kicken drillen, sondern fordert auch deutsche Sprachkompetenz von den internationalen Spielern. „Wer die Sprache nicht lernt, ist nicht so fokussiert und auch nicht professionell“, sagte er bei der Vorstellung seiner Biographie. Weil er selber mit bestem Beispiel vorangehen möchte, nimmt er dreimal in der Woche Deutschunterricht bei einem Lehrer des Vereins. Ancelotti verließ sein Heimatland, ohne eine weitere Sprache zu beherrschen, lernte aber schnell dazu. Heute darf er sich ohne schlechtes Gewissen als „Sprachtalent“ bezeichnen und fordert seine Spieler ebenso dazu auf, sich um die deutsche Sprache zu bemühen.Der 57jährige kann sich auf spanisch, französisch, englisch, italienisch und deutsch verständigen. Gelernt hat er diese Sprachen als Trainer bei Real Madrid, bei Paris Saint-Germain, beim FC Chelsea und Deutsch beim FC Bayern München. Besonders wohl fühlt er sich allerdings in Bayern und bezeichnet „Servus“ bereits als sein Lieblingswort.