© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/16 / 30. September 2016

Meldungen

„Schweden wird nie mehr so sein, wie es mal war“

STOCKHOLM. Die angesehene Wohltätigkeitsorganisation Individuell Människohjälp (IM) fordert in einer großangelegten multimedialen Kampagne die Schweden zur Integration in einem „Neuen Land“ auf. „Es gibt keinen Weg zurück: Schweden wird nie mehr so sein, wie es mal war. Dies ist eine Tatsache“, behauptet die 1938 gegründete IM in einem Werbespot. Schweden werde gebraucht als sicherer Zufluchtsort für Menschen, die gezwungen seien, ihre Heimat zu verlassen. Es sei daher „höchste Zeit einzusehen, daß es neue Generationen von Schweden geben wird, die sowohl andere Kulturen, Sprachen als auch Gebräuche mitbringen, und daß dies eine positive Kraft ist“. Integration bedeute zudem keineswegs, „daß der eine Teil sich an den anderen anpaßt oder daß alle gleich denken, handeln und fühlen“. Integration sei vielmehr „ein Aufeinanderzugehen – von beiden Seiten“, so IM. (vi)

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Bosnische Serben für Nationalfeiertag

Banja Luka. Ungeachtet eines Verbots des Verfassungsgerichts haben die bosnischen Serben für die Beibehaltung ihres umstrittenen Nationalfeiertags am 9. Januar gestimmt. In einer Volksabstimmung am vergangenen Sonntag sprachen sich nach Auszählung von etwa drei Viertel der Stimmen 99,8 Prozent der Einwohner der Entität Republika Srpska dafür aus. Das Verfassungsgericht in Sarajevo hatte im Herbst 2015 den Feiertag und das Referendum darüber als verfassungswidrig verboten. Ein offizieller Feiertag an diesem Datum sei für Teile der Bevölkerung untragbar. Der Präsident der Republika Srpska, Milorad Dodik, hatte sich mit Rückhalt aus Moskau über das Verbot hinweggesetzt. Kroaten und Bosniaken verbinden mit dem Tag die kurz darauf folgende Vertreibung aus ihrer Heimat. Am 9. Januar 1992 hatten serbische Nationalisten die „Serbische Republik“ in Bosnien und der Herzegowina ausgerufen, drei Monate später begann der Bosnien-Krieg. (ru)





Tessiner votieren für Inländervorrang

Bellinzona. Mit 57,4 Prozent Jastimmen haben die Tessiner, die von der kantonalen Schweizerischen Volkspartei lancierte Volksinitiative „Prima i nostri“ („Zuerst die Unsrigen) angenommen. Diese spricht sich für einen kantonalen Inländervorrang aus. Bei gleicher Qualifikation soll demzufolge einem im Tessin lebenden Stellenbewerber der Vorzug vor einem mit Wohnsitz im Ausland gegeben werden. Zudem dürfe kein Tessiner entlassen werden, nur weil eine billigere Arbeitskraft aus dem Ausland zur Verfügung stehe. Von den 200.000 Arbeitsplätzen im Tessin werden rund 60.000 durch Grenzgänger aus der italienischen Lombardei besetzt. (ctw)