© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/16 / 23. September 2016

Meldungen

Milliardenförderung für mehr Studienplätze

Bonn. Das Öffnen deutscher Hochschulen „für jeden Studieninteressierten“ (Hochschulpakt 2020) war 2014 laut Gemeinsamer Wissenschaftskonferenz (GWK) mit 3,3 Milliarden Euro Förderung und damit 26 Prozent des Mittelvolumens der größte Posten der von Bund und Ländern bereitgestellten Wissenschaftsförderung. Mit dem Hochschulpakt sollen die Hochschulen für die immer stärker anwachsenden Quoten von Abiturjahrgängen „fit gemacht“ werden. Die vergangene Woche vorgestellten Zahlen der Fördersummen von Bund und Ländern weisen eine Steigerung gegenüber 2013 von 5,6 Prozent (knapp 700 Millionen Euro) aus. Vom Rest der 13 Milliarden erhielten die Helmholtz-Gemeinschaft 2,8 Milliarden Euro, die Deutsche Forschungsgemeinschaft 2,2 Milliarden Euro, die Max-Planck-Gesellschaft 1,5 Milliarden Euro, die Leibniz-Gemeinschaft 1,1 Milliarden Euro und die Fraunhofer-Gesellschaft über 622 Millionen Euro. (bä)

 www.gwk-bonn.de





Militärgrenze nach 1739: Konsequente Kontrollen

WIEN. Der Belgrader Frieden zwischen Wien und Istanbul vom 18. September 1739 ermöglichte die Schaffung einer stabilen Grenze zwischen den Großreichen der Osmanen und Habsburger. Dabei ergriff Österreich zahlreiche wohldurchdachte Maßnahmen zum Schutz der eigenen Bevölkerung und zur Überwachung der Türken, die ins Land kamen. Dies ergaben Recherchen von Josef Ehmer und Jovan Pešalj von der Universität Wien, welche durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanziert wurden (Mitteilung des FWF vom 30. August 2016). So entstanden auf österreichischer Seite massenhaft Quarantänestationen, um die Einschleppung der Pest zu verhindern. Zudem registrierte man sämtliche Osmanen, die die Grenze passierten – egal ob Händler oder Migrant – und versah sie mit Reisedokumenten. Einwanderer mußten zudem Loyalitätsprüfungen über sich ergehen lassen. Damit avancierte das Habsburgerreich zum Vorreiter in Europa: Nirgendwo anders existierte zu dieser Zeit ein derart konsequentes Grenzregime. (wk)

 www.fwf.ac.at





Erste Sätze

Das früher Erlebte mag uns so lebhaft vor Augen stehen, daß wir überzeugt sind, es unmittelbar zu erinnern, wir glauben, nichts habe seither unsere Sicht auf das Gewesene gefälscht oder verdunkelt.

Margarete Mitscherlich-Nielsen: Die Radikalität des Alters. Einsichten einer Psychoanalytikerin. Frankfurt am Main 2010.





Historisches Kalenderblatt

24. September 1976: In Salisbury erklärt die rhodesische Regierung von Ian Smith sich bereit, die Macht der etwa 250.000 weißen Siedler innerhalb von zwei Jahren an die schwarze Bevölkerungsmehrheit abzugeben. Heute leben in Simbabwe noch 12.000 Weiße.