© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/16 / 16. September 2016

Schwache CDU ist stärkste Kraft
Niedersachsen wählte neue Kommunalvertretungen

Die CDU sieht sich als Siegerin der Kommunalwahlen in Niedersachsen. Landesweit kam sie auf 34,4 Prozent der Stimmen; damit lag die Partei zwar vor der SPD (31,2 Prozent), verlor aber nochmals 2,6 Prozentpunkte gegenüber dem historisch schwachen Ergebnis von 2011. Die Grünen kamen im Landesschnitt auf 10,9 Prozent, die FDP erhielt 4,8 Prozent, die Linkspartei 3,3. Lokale Wählergruppen erzielten insgesamt 6 Prozent. 

Die AfD verfehlte mit 7,8 Prozent ihr Ziel, ein zweistelliges Ergebnis einzufahren, konnte unter den schwierigen Bedingungen im zweitgrößten deutschen Flächenland jedoch Achtungserfolge erzielen. So kam die Partei in Delmenhorst auf 15,1 Prozent, in Wilhelmshaven auf 11,2 Prozent. Mit über zehn Prozent gelang ihr auch der Einzug ins Regionsparlament von Hannover. Meist zweistellige Ergebnisse erzielte die AfD in den Industriegebieten von Wolfsburg und Braunschweig, in Salzgitter dagegen war sie nicht angetreten. Unterdurchschnittlich schnitt die Partei in den katholisch geprägten Regionen Emsland, Cloppenburg und Vechta ab, wo die Union auf Ergebnisse von knapp 60 Prozent kam. In Rotenburg an der Wümme holte die AfD drei Sitze im Stadtrat, von denen sie zwei allerdings nicht besetzen kann; sie war nur mit einem Kandidaten angetreten. Im Kreistag von Göttingen konnte neben der AfD (vier Sitze) auch Alfa einen Sitz erzielen; dort werden künftig zehn Parteien vertreten sein, unter anderem auch ein Mitglied der Spaßtruppe „Die Partei“. 

AfD-Landeschef Armin-Paul Hampel schloß am Montag eine Anfechtung der Wahl nicht aus, da seine Partei im Wahlkampf massiv  behindert worden sei. (vo)