© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/16 / 09. September 2016

Fluchtwelle aus Afrika
Australien als Vorbild
Hans-Jürgen Irmer

Der im Mai verstorbene Mitgründer von Cap Anamur, Rupert Neudeck, hat bereits 2015 gewarnt, rund 16 Millionen Afrikaner säßen auf gepackten Koffern und wollten nach Europa. Mittlerweile ist ein Teil von ihnen auf dem Weg. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex schätzt, allein in diesem Jahr könnten 300.000 Menschen aus Afrika Europa erreichen. Daher muß  gehandelt werden. Europa muß sich Australien zum Vorbild nehmen. Flüchtlinge, die von Libyen mit dem Boot nach Europa übersetzen, müssen aufgegriffen und auf sicheren Beibooten zurückgeschickt werden. Dadurch wird es keine Toten mehr auf dem Meer geben, und der „Markt“ für die Schlepper bricht weg.

Solange die Schleuser wissen, daß Marineschiffe im Auftrag der EU die Flüchtlinge auffischen und nach Europa bringen, werden sie nicht aufhören, aus Profitgier Zehntausende Afrikaner auf billigsten Booten zu uns zu schicken, um dabei deren Leben zu riskieren. Die Nachbarstaaten Libyens müssen beim Grenzschutz stärker in die Pflicht genommen werden. Die Entwicklungshilfe ist ein geeignetes Druckmittel. Weigern sie sich, wird die wirtschaftliche Unterstützung gestrichen. Sichern sie ihre Grenzen, kann das finanziell belohnt werden. Das wäre immer noch billiger, als jährlich 300.00 bis 400.000 Schwarzafrikaner aufzunehmen.






Hans-Jürgen Irmer ist CDU-Landtagsabgeordneter in Hessen.