© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/16 / 02. September 2016

Meldungen

Reformationsjubiläum wird Milliardengeschäft

FRANKFURT/MAIN. Das 500jährige Reformationsjubiläum 2017 wird ein großes Geschäft; die Feierlichkeiten werden Milliardenumsätze in die Kassen spülen. Das prognostiziert die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung in ihrem Wirtschaftsteil unter der Schlagzeile: „Luther. Ein Sommermärchen“. Laut dem Bericht dürften sich die staatlichen, kirchlichen und privaten Investitionen für das „Jubeljahr“ auf annähernd eine halbe Milliarde Euro summieren. Rund 50 Millionen Euro betrage allein der Etat, den das kirchliche Organisationsbüro in Wittenberg für seine Aktivitäten einsetzen könne. Etwa 60 Prozent davon kämen direkt von der Kirche. Das Land Sachsen-Anhalt lasse sich das Spektakel ungefähr 100 Millionen Euro kosten. Die Berliner Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU)gebe mehr als 40 Millionen Euro für diverse Projekte rund um das Jubiläum. Hinzu kämen der Ausbau der Infrastruktur, die Renovierung historischer Gebäude, Infokampagnen des Auswärtigen Amtes sowie Fördermittel der Europäischen Union für die heute eher strukturschwache Kernregion der Reformation. Alle Akteure erwarten, so der Bericht, eine „satte Rendite“. Als Sympathieträger hätten die Tourismuswerber eigens einen Playmobil-Luther herstellen lassen, der sich schon jetzt mehr als 400.000mal verkauft habe. Die Kirche verspreche sich von dem „Rummel“ vor allem einen großen Werbeeffekt. Zwar seien die Einnahmen aus der Kirchensteuer dank guter Konjunktur derzeit „recht auskömmlich“. Aber die Mitgliederzahl der evangelischen Kirchen sei seit der Wiedervereinigung 1990 von 29,7 auf 22,3 Millionen gesunken: „Da kommt Luther als Werbeträger gerade recht“,  schreibt die FAS. (idea/JF)





Theater: Besucherzahlen sind stabil

KÖLN. Die Besucherzahlen der öffentlich getragenen Staats- und Stadttheater sowie der Landesbühnen sind mit rund 21 Millionen Zuschauern stabil geblieben. Die privaten Theater verzeichneten einen Anstieg von bisher über acht auf mehr als elf Millionen Besucher. Darin eingeschlossen sind zum ersten Mal auch die Zuschauerangaben des großen Musical-Unternehmens Stage Entertainment. Das geht aus der vom Deutschen Bühnenverein in der vergangenen Woche veröffentlichten Theaterstatistik für die Spielzeit 2014/2015 hervor. Sie dokumentiert die wichtigsten Wirtschaftsdaten der Theater und Orchester in Deutschland. Für die Statistik wurden insgesamt 142 Staatstheater, Stadttheater und Landesbühnen sowie 130 Orchester, 221 Privattheater und 77 Festspiele mit ihren Einnahmen und Ausgaben, Personalangaben, Besucherzahlen und Veranstaltungen ausgewertet. (tha)

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