© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/16 / 19. August 2016

Meldungen

Ausbau der Fahrradstadt Kopenhagen kommt voran

KOPENHAGEN. Kopenhagen will es – im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Amsterdam – bis 2025 schaffen, sich den inoffiziellen Titel der „fahrradfreundlichsten Stadt der Welt“ zu sichern. Wie der Kieler Geograph Axel Priebs berichtet, stehen dafür die Chancen der auf „CO2-Neutralität“ eingeschworenen Verkehrspolitiker der „Europäischen Umwelthauptstadt 2014“ nicht schlecht. 87 der geplanten 105 Stationen für Elektroräder seien eingerichtet, das Radwegenetz erstrecke sich über 400 Kilometer. Täglich seien 170.000 Radler in der 770.000-Einwohner-Metropole unterwegs, der Ausbau der Räder kostenlos befördernden S- und Regiobahnen schreite zügig voran. Als Nebeneffekt lasse sich eine Reduktion um 34.000 Krankheitstage bei jenen Beschäftigten registrieren, die mit dem Rad zur Arbeit kommen (Geographische Rundschau, 6/16). (ck)

 bycyklen.dk





Kolumbien: Größte Naturapotheke der Welt

BERLIN. Keine andere Region ist „biodiverser“ als das mit mehreren Klimazonen entlang seiner drei Andenkordilleren gesegnete Kolumbien. Deshalb machen jetzt deutsche Forschungseinrichtungen mobil, um die Ansätze der Wissenschaftskooperation mit dem südamerikanischen Staat auszubauen. Im Brennpunkt soll dabei die Zusammenarbeit in den medizinisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen stehen. Kolumbien gilt heute schon als „Epizentrum“ der Alzheimer-Forschung und besetzt einen Spitzenplatz in der Biotechnologie. Rohstoffe für neue Medikamente kommen dabei aus der größten unversehrten Naturapotheke der Welt, dem amazonischen Kolumbien. Der Erfolg der Kooperation ist jedoch nur dann garantiert, wenn in diesem Jahr ein Friedensvertrag den 50jährigen Bürgerkrieg mit Hunderttausenden Toten formell beendet (Deutsche Universitäts-Zeitung, 8/16). (ck)

 www.duz.de





Jahrhundertbilanz der Naturkatastrophen

BONN. Naturkatastrophen haben seit Beginn des 20. Jahrhunderts acht Millionen Tote gefordert und einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von sieben Billionen Dollar verursacht. Am Karlsruher Institut für Technologie werteten Geophysiker 35.000 Flutkatastrophen, Vulkanausbrüche, Erdbeben und Stürme zwischen 1900 und 2015 aus, um festzustellen, daß seit 1960 Stürme und Sturmfluten mit 30 Prozent daran den größten Anteil haben. Die relativ meisten Opfer forderten indes mit 2,3 Millionen Toten Erdbeben. Die absolute jährliche Todeszahl sinke hingegen seit Jahren. Derzeit liege sie bei etwa 50.000. Vor allem gebe es dank besserer Vorwarnung weniger Opfer durch Flutkatastrophen (Forschung & Lehre, 5/16). (rs)

 www.hochschulverband.de





Erkenntnis

„Heute weiß man, daß Bluthochdruck viele Ursachen hat. Ihn einfach mit viel Natrium gleichzusetzen, trifft nicht zu. Lange Zeit galt in bezug auf Salz die Devise: je weniger, desto besser.“

Helmut Schatz, Medizinprofessor und Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)