© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/16 / 19. August 2016

Frisch gepresst

Reparationen. Ein zweites Versailles mit astronomischen Zahlungsverpflichtungen hat es nach 1945 bekanntlich nicht gegeben. Dennoch, so zählt der Publizist und langjährige Welt-Journalist Bruno Bandulet zusammen, wurde das besiegte Land in den folgenden Jahrzehnten „systematisch ausgeplündert“. Die ersten drei seiner acht Kapitel umfassenden Bilanz widmen sich den ganz offensichtlichen Reparationen, den Patentdiebstählen, der Landnahme und jahrelangen Sklavenarbeit deutscher Gefangener, welche sich die Siegermächte ganz ohne Diktatfrieden als Kriegsbeute sicherten. Darüber hinaus thematisiert Bandulet die facettenreichen Zahlungen, welche die Bundesrepublik unter dem Schlagwort „Wiedergutmachung“ leistete. Schwerpunkt seines Buches ist aber die Zeit nach 1990, als der Maastrichter Vertrag und die Euro-Einführung, die Entmachtung der Bundesbank und die „Hilfspakete“ zur Eurorettung immer höhere Sphären der Ausplünderung unseres Volksvermögens erreichten. Bandulet sieht schwarz, wenn unser zusätzlich durch Masseneinwanderung gebeuteltes Land in einer sich vollendenden Transferunion die letzte Substanz seines Wohlstandes aufs Spiel setzt. (bä)

Bruno Bandulet: Beuteland. Die systematische Plünderung Deutschlands seit 1945. Kopp Verlag, Rottenburg 2016, gebunden, 333 Seiten, 19,95 Euro





Soldat im Wandel. Das Bild des Soldaten hat sich seit der Zeit Friedrichs des Großen drastisch gewandelt. Damit einher gingen Fragen über seine Identität. „Wir Soldaten“, titelt Ekkehard Voigt, „treu und tapfer, mißbraucht und vergessen“. In seinem Werl beleuchtet der ehemalige CSU-Bundestagsabgeordnete die Rolle des Soldaten in der Armee des „Alten Fritz“, in der späteren kaiserlichen Armee, in der Reichswehr und Wehrmacht sowie in der Bundeswehr. Es sei dringend eine „visionäre Diskussion über die Wertorientierung erforderlich“, meint Voigt. Denn nach 1968 habe vieles an Gültigkeit verloren, was den Deutschen lange Zeit als Orientierung galt. Soldatische Werte und Traditionen drohten beim beliebigen „Jobanbieter“ die Bedeutungslosigkeit. Dazu sei die Bundeswehr heute von Mängeln geprägt, die der 1939 geborene Autor schonungslos aufzeigt. Dabei könne nur eine modernisierte und gesellschaftlich durch die Wehrpflicht verankerte Truppe gemeinsam ihre Aufgabe erfüllen. (ls)

Ekkehard Voigt: Wir Soldaten – treu und tapfer, mißbraucht und vergessen. Verlaghaus Schlosser, Friedberg 2016, broschiert, 406 Seiten, 17,90 Euro