© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/16 / 12. August 2016

Meldungen

Mauerbau: Kundgebung mit Zeitzeugen

BERLIN. Anläßlich des 55. Jahrestages des Mauerbaus erinnern die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) und der Förderverein der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen am 13. August mit einer gemeinsamen Kundgebung vor dem Brandenburger Tor an die Opfer der Berliner Mauer. Redner an diesem Samstag wird unter anderem der UOKG-Vorsitzende Dieter Dombrowski (65) sein. Zeitzeugen, die wegen Fluchtversuchen oder Fluchthilfe in der DDR inhaftiert waren, berichten auf einer Bühne von ihrem Schicksal. Außerdem können zwei originale DDR-Gefangenentransporter besichtigt werden. Die politische Demonstration beginnt um 11 Uhr auf dem Pariser Platz. (tha)

 www.uokg.de

 www.foerderverein-hsh.de





Abnahme des Kreuzes im Landtag stößt auf Kritik

POTSDAM. Auf Unverständnis stößt die Entscheidung des Brandenburger Landtags, das Kreuz im Fraktionssaal der CDU in Potsdam künftig abzunehmen, wenn Besucher im Haus sind. Weil der Saal auch für Informationsveranstaltungen mit Gästegruppen genutzt werde und es vereinzelt Beschwerden wegen des Kreuzes gegeben habe, hatte die Landtagsverwaltung das Kreuz mit Magneten versehen lassen, damit es leichter abgenommen werden kann. Der CDU-Landes-chef und Fraktionsvorsitzende im Brandenburger Landtag, Ingo Senftleben (41), sprach auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea von einer „respektlosen Debatte“. Es ärgere ihn, daß in religiösen Fragen oft gerade jene die nötige Toleranz vermissen ließen, die sonst stets Vielfalt propagierten. Als man vor zwei Jahren in das neue Landtagsgebäude umgezogen sei, habe man das Kreuz bewußt aufgehängt: „Es symbolisiert den Glauben vieler Fraktionsmitglieder.“ Er selbst habe nur von „ein oder zwei“ Fällen gehört, in denen sich Besucher davon gestört fühlten. Eine Anfrage von idea bei der Pressestelle des Landtages, wie viele Beschwerden es genau gab, blieb unbeantwortet. „Es ist schon bizarr, zu was Vorschriften führen können“, sagte der Landtagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär Steeven Bretz (40): „Wir sind aber sicher, daß der Schutz des lieben Herrgotts darunter nicht leiden wird.“ Auch außerhalb Brandenburgs sorgt das Vorgehen für Unverständnis. Scharfe Kritik übte der Bundesgeschäftsführer des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, Christian Meißner: „Es ist einfach eine Schande, wenn es in Deutschland mittlerweile wieder vermehrt dazu kommt, daß Kreuze gezielt und vorsätzlich aus öffentlichen Räumen entfernt werden.“ In solchen Vorgängen offenbare sich letztlich immer eine ideologisch verkrustete Haltung aggressiver Christentums- und Kirchenfeindlichkeit. (idea/JF)