© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/16 / 12. August 2016

Meldungen

Zahl der Asylanträge aus der Türkei steigt stark 

Berlin. Die Zahl der Asylanträge von Personen aus der Türkei ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Im ersten Halbjahr 2016 beantragten beinahe so viele Türken Asyl in Deutschland wie im gesamten Jahr zuvor, berichtet der Tagesspiegel. Demnach stellten in den ersten sechs Monaten des Jahres 1.719 Personen aus der Türkei einen Antrag auf Asyl. Im Jahr zuvor waren es 1.767. Der Großteil der Antragsteller stammte aus den kurdischen Gebieten in der Türkei. Von den 1.719 Asylsuchenden waren laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 1.510 kurdischer Herkunft. 2015 waren unter den 1.767 türkischen Asylbewerbern 1.428 Kurden. Die Anerkennungsquote für Asylsuchende aus der Türkei ist gering. Im ersten Halbjahr wurden 6,7 Prozent der Anträge kurdischer Türken positiv beschieden. (krk)





Ex-Springer-Journalist arbeitet für AfD 

ERFURT. Der frühere Welt-Journalist Günther Lachmann arbeitet für die AfD in Thüringen. Wie der Landes- und Fraktionsvorsitzende Björn Höcke mitteilte, werde der Ex-Springer-Mitarbeiter künftig die strategische Kommunikation der Landtagsfraktion leiten. Lachmann vereine „erstklassige Erfahrungen aus den Bereichen Journalismus und Publizistik“, lobte der parlamentarische Geschäftsführer der AfD in Erfurt, Stefan Möller. Im Februar dieses Jahres hatte die Welt Lachmann entlassen, nachdem der nordrhein-westfälische AfD-Vorsitzende Marcus Pretzell den Vorwurf erhoben hatte, der Journalist habe sich seiner Partei gegen Honorar als Berater angeboten. Pretzell hatte seine Vorwürfe anhand von E-Mails Lachmanns, die der JUNGEN FREIHEIT seinerzeit exklusiv vorlagen (JF 8/16), belegt. (vo)





Grüne fordern schnellere Entschädigung 

BERLIN. Die Grünen haben eine rasche Entschädigung von Männern gefordert, die auf Grundlage des früheren Strafrechtsparagraphen 175 wegen Homosexualität verurteilt worden waren. Daß die Verurteilten noch immer nicht entschädigt seien, sei ein „monströser Schandfleck unseres Rechtsstaats“, heißt es in einem Gesetzentwurf der Grünen-Bundestagsfraktion, mit dem sie das Verfahren vorantreiben will. Im Mai hatte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) eine Rehabilitation und Entschädigung der nach dem Paragraphen verurteilten Männer angekündigt. Die Zeit dränge, mahnten die Grünen-Abgeordneten Katja Keul und Volker Beck. „Angesichts des Alters der Betroffenen und der inzwischen sehr langen Debatte sollten aber bis zum Ende der Sommerpause die Weichen zu einer schnellen Entscheidung des Bundestages gestellt werden.“ Bis zur Entschärfung 1969 wurden nach Schätzungen rund 50.000 Männer zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, danach noch einmal etwa 3.500. Der Paragraph 175 StGB wurde 1994 aufgehoben. (mv)